Brackwede (pss). Was gestern im Rheinland um Punkt 11.11 Uhr die Menschen den Anbruch der »fünften Jahreszeit« feiern ließ, vollzog sich in Brackwede acht Stunden später. Um 19.11 Uhr »stürmten« die Narren des Brackweder Karnevalsvereins das immer noch als Rathaus gekennzeichnete Bezirksamt an der Germanenstraße, um im Großen Sitzungssaal dem amtierenden Bezirksvorsteher Siegfried Kienitz den Rathausschlüssel zu entreißen und die »närrische Regierung« zu übernehmen. Der wehrte sich verbal, bot einen närrischen Kompromiss an und wies die Narren darauf hin, dass das Prinzenpaar unter ihm als »König von Brackwede« stehe und somit nichts zu sagen habe. Doch es half wenig - Prinz Tobias I. (Flöthmann) und Prinzessin Rosmary I. (Aufdemkampe) bestanden auf der Herausgabe des Rathausschlüssels, was Kienitz schließlich akzeptieren musste. Für ihn hab es als »Präsent« eine große Flasche, gefüllt mit dem »Wasser der Erkenntnis«, aus dem er trinken solle, wie Karnevals-Präsident Claus Spilker betonte. Verzichten mussten die zahlreich erschienenen Karnevalsgäste indes auf die Garde. Die grassierende Erkältungswelle hatte die auf lediglich zwei Gardetänzerinnen schrumpfen lassen. Was der Stimmung indes keinen Abbruch tat. Zu von Lothar Butkus, dem Stadionssprecher der Schüco Arena, aufgelegter Musik wurde zünftig gefeiert. Ab sofort heißt es in Brackwede bis zum Aschermittwoch »Helau«.
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