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Innovatives
Handwerk

Marienaltar untersucht


Bielefeld (WB/uj). Neue Erkenntnisse über die kunsthandwerkliche Zunft der Bildträgergestalter hat eine neuerliche Untersuchung zweier Tafeln aus dem Bielefelder Marienaltar ergeben. Die Bestandteile »Geißelung« und »Kreuzigung«, beide im Besitz des renommierten Metropolitan Museum of Art in New York, wurden in Vorbereitung der Umgestaltung der Sammlung in der Restaurierungswerkstatt des Museums einer gründlichen Untersuchung unterzog.
»Die Ergebnisse waren für den Restaurator ebenso überraschend wie für die Kunstgeschichtler«, informierte jetzt Pastor Alfred Menzel, der sich in New York persönlich unterrichten ließ. Laut Menzel, Pastor an der Neustädter Mariengemeinde, zeugen die Art des Holzschnitts und der Verzahnung der Tafeln von großer Innovation. Bislang sei man davon ausgegangen, dass diese Techniken um 1400 in Ostwestfalen noch nicht existiert hätten. Nach eingehender Untersuchung müsse dieses Denken jedoch revidiert werden, so Menzel. »Die Kunst der Bildträgergestaltung war hier weit entwickelt und braucht den internationalen Vergleich nicht zu scheuen.«
Die beiden Tafeln wurde 1840 dem Marienaltar entnommen. »Kreuzigung« gelangte in den 30er Jahren in den Besitz des Museums, »Geißelung« kam vor wenigen Jahren hinzu.

Artikel vom 12.11.2004