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Unmut über
die Gaspreise

E.ON Westfalen-Weser spürt Ärger

Paderborn/Bielefeld (WB/ef). Ungeachtet der Verbraucherproteste hält der Energieversorger E.ON Westfalen-Weser (Paderborn) an seiner seit dem 1. Oktober gültigen Preiserhöhung für Erdgas in Höhe von elf Prozent fest. Eine vierstellige Anzahl von Kunden hatte in den vergangenen Wochen Widerspruch gegen den kräftigen Aufpreis erhoben.
Meinolf Päsch: E.ON erhöht die Preise.

Unternehmenssprecher Meinolf Päsch sagte gestern dieser Zeitung, E.ON werde trotz des Protests an der Erhöhung festhalten. »Wir haben nicht viel Spielraum«, erklärte er und verwies auf die Kopplung des Ölpreises an den Gaspreis. Das zum E.ON-Konzern gehörende Unternehmen versorgt in der Region 50000 Gaskunden in Minden, Paderborn und Hameln.
Die zusätzliche Erhöhung des Gas-Grundpreises von 35 Prozent mache nur zehn Prozent des gesamten Gaspreises aus, sagte Paesch weiter. »Wir haben den Grundpreis fünf Jahre nicht angehoben.« Zudem verteidigte Paesch die Preiserhöhung auch damit, dass E.ON Westfalen-Weser dafür die Zusage gemacht habe, in der gesamten Heizperiode bis April/Mai 2005 keine weitere Erhöhung vorzunehmen. Heute will das Unternehmen bei einer Pressekonferenz seine Haltung noch einmal im Detail erläutern und auch Aussagen zu Geschäftszahlen machen, sagte Paesch dieser Zeitung.
Mit 3,8 Prozent fiel die Gaspreiserhöhung beim Versorger RWE Westfalen-Weser Ems (400000 Kunden) moderater aus. »Wir geben nur das weiter, was wir selbst mehr bezahlen müssen«, sagte Sprecher Klaus Schultebraucks. Ob zum 1. Januar 2005 eine weitere Erhöhung folgt, könne er heute nicht sagen. RWE versorgt unter anderem Bürger in Werther, Leopoldshöhe. Schloß Holte-Stukenbrock, Rheda-Wiedenbrück, Verl, Rietberg, Borgholzhausen, Nieheim und Bad Driburg. Die Stadtwerke Gütersloh (55000 Kunden) haben den Gaspreis noch nicht erhöht. Dagegen zahlen Kunden in Bielefeld seit August 5,5 Prozent mehr und in Herford (mit Enger und Hiddenhausen 15 500 Kunden) seit Oktober 5,15 Prozent sowie ab 1.Januar weitere 6,2 Prozent.
Unterdessen melden die Energie-Konzerne satte Gewinne: RWE (Essen) 4,5 Milliarden Euro und E.ON (Düsseldorf) nach Analystenschätzung 6,6 Milliarden Euro.

Artikel vom 10.11.2004