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Löhne und Gehälter bis Dezember

»Loewe« will nach Insolvenz mit »lukrativen Sparten« weitermachen

Von Ulrich Hohenhoff
Sennestadt (ho). Als »ausgesprochen fair und kooperativ« lobt Werner Ringel, Geschäftsführer von »Loewe Druck & Verlag GmbH & Co KG« in Sennestadt, die Verhandlungen mit den Banken. Dennoch musste das Unternehmen gestern beim Amtsgericht Bielefeld Insolvenz anmelden.

»Wegen drohender Zahlungsunfähigkeit« (das WB berichtete bereits über die Schwierigkeiten des Betriebes). Die anderen zur Unternehmensgruppe gehörenden Firmen sind von der Insolvenz nicht betroffen. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Amtsgericht Dr. Norbert Westhoff.
Aus Liquiditätsgründen war die Auszahlung der Löhne und Gehälter für den Oktober verschoben worden. Gestern Abend die frohe Botschaft von Werner Ringel: »Die noch ausstehenden Lohn-und Gehaltsforderungen werden bezahlt, ebenso die November-und Dezemberlöhne-und Gehälter«. Betroffen von der Insolvenz sind 160 der 240 Mitarbeiter.
Bereits gestern begannen Gespräche über die Bildung einer »Fortführungsgesellschaft«, die nach einer Restrukturierung des Unternehmens mit weniger Produkten die lukrativen Sparten weiterführen soll. Ringel: »Wir sind zuversichtlich, dass bis Ende des Jahres ein wirtschaftlich tragfähiges Konzept vorliegt, mit dem wir in die Zukunft gehen können«. Lobend äußerte sich der Geschäftsführer des 1958 gegründeten Unternehmens über die Belegschaft: »Wir haben hoch motivierte Mitarbeiter an Bord«. Hoffnung gibt dem Geschäftsführer auch die Reaktion der Kunden, international renommierte Unternehmen: »Die haben signalisiert, dass sie mit uns auf jeden Fall weitermachen wollen«.
In wirtschaftliche Schwierigkeiten war »Loewe Druck & Verlag GmbH & Co KG« geraten, »weil die Marktbedingungen immer schwieriger werden, der Preisverfall dramatisch ist. Vor allem osteuropäische Anbieter, deren Preis erheblich unter denen deutscher Hersteller liegen, machen dem traditionsreichen Familienunternehmen den Markt streitig. Der Umsatz sackte auf unter 21 Millionen Euro ab. Werner Ringel: »Mehr als 20 Prozent Umsatz- und Ergebniseinbrüche in wesentlichen Geschäftsbereichen allein in diesem Jahr sind einfach nicht zu verkraften«. Wirtschaft

Artikel vom 10.11.2004