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Arafats Koma »tiefer«

Todesmeldung wurde offiziell dementiert


Paris/Ramallah (dpa). Der Zustand des todkranken Palästinenserpräsidenten Jassir Arafat hat sich dramatisch verschlechtert. Berichte, der 75-Jährige sei bereits tot, wurden jedoch gestern Nachmittag offiziell in Paris dementiert. Arafat sei »nicht gestorben«, teilte das Militärkrankenhaus Percy bei Paris mit. Auch von palästinensischer Seite wurde »kategorisch« bestritten, dass Arafat gestorben sei. »Es geht ihm schlecht, aber er lebt«, sagte die Vertreterin der Palästinenser in Frankreich, Leila Schahid.
Die lebenserhaltende Unterstützung für Arafat werde keinesfalls abgestellt, sagte Außenminister Nabil Schaath. »Sein Gehirn, sein Herz und seine Lungen arbeiten noch«, erklärte Schaath nach dem Besuch einer hochrangigen Palästinenserdelegation in dem auf Blutkrankheiten spezialisierten Hospital.
Die Ärzte könnten »keine klare Diagnose« stellen, sagte er dem US-Fernsehsender CNN weiter. Arafat bekomme die lebenserhaltende Unterstützung auf der Intensivstation »wie jeder Mensch im Koma«. Ein »Plan für seine Nachfolge« sei derzeit nicht nötig, sagte der Palästinenser noch.
Nach Angaben des Sprechers des Militärkrankenhauses, General Christian Estripeau, ist Arafat in ein tieferes Koma gefallen. Sein Zustand habe sich verschlechtert. »Dies bedeutet einen wichtigen Schritt hin zu einer Entwicklung, in der eine Prognose ungewiss wird.« Beobachter werteten diesen Satz als Hinweis auf eine baldige Todesmeldung.

Artikel vom 10.11.2004