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»Muff« und »Milljöh«

Schwank-Dauerbrenner mit Uraufführung


Bielefeld (bp). »Der Raub der Sabinerinnen« ist der wilhelminische Schwank-Dauerbrenner. Das Theater Bielefeld bringt ihn neu auf die Bühne, ergänzt durch eine Uraufführung: die bislang ungespielte Fortsetzung der Geschichte von 1886 »Frau Director Striese«, stark gestrafft von Dramaturg Uwe Bautz und Regisseur Christian Schlüter. »Frau Director Striese« setzt als eine Art Vorspiel die Stadttheater-Realität von heute in Szene, »Der Raub der Sabinerinnen« ist ebenfalls ein Schwank in ureigenster Sache. Regisseur Christian Schlüter spricht von einer »großen Komödie«, von Lampenfieber und Schadenfreude, von »Muff« und »Milljöh«, aber vor allem von einer »Frische, die bis in unsere Zeit hinüber reicht«.
»Der Raub der Sabinerinnen/Frau Director Striese« haben am Samstag, 13. November, 19.30 Uhr, im TAM Premiere.
Erzählt wird von Theaterdirektor Emanuel Striese, der eines Tages im Wohnzimmer des angesehenen Professor Gollwitz in der Provinz landet. Der Professor, einer der Honoratioren des Städtchens, lehnt es ab, Strieses »Schmierentheater« zu besuchen. Der Direktor findet aber schnell heraus, dass Gollwitz eine »Jugendsünde«, eine selbst verfasste Römerkomödie, in der Schublade hat. Aber: Das unsägliche Werk muss auf die Bühne. . .
In den Hauptrollen: Harald Gieche, Carmen Priego, Thomas Wolff, Christina Huckle als die Ehepaare Gollwitz und Striese.
Das Bühnenbild von Jürgen Höth soll in der verwickelten Handlung die Struktur legen: Es sei wie eine »Auftrittsmaschine, die die Dynamik befördert«. Und setzt die berühmte Regieanweisung aus den »Sabinerinnen« selbstverständlich um: »Ab durch die Mitte!«

Artikel vom 10.11.2004