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Postmann schnürt Punktepaket

Blickpunkt Bezirk: RWM-Trainer Dirk Sellemerten fordert 20 Zähler


Mastholte (cas). Wenn Rot-Weiß Mastholte verloren hat, erwartet den Postmann Dirk Sellemerten tags darauf beim Briefeaustragen meistens ein verbales Spießrutenlaufen. »Dann höre ich an den Haustüren immer wieder den gleichen Spruch: 'Was ist nur los mit euch?«, berichtet der Trainer des Fußball-Bezirksligisten.
Der vergangene Montag war auch nicht gerade erfreulich in seinem Job, zumal RWM am Tag davor ausgerechnet beim Erzrivalen und Nachbarn SuS Westenholz so richtig unter die Räder kam. »Wir sind in Westenholz untergegangen, haben uns nicht gewehrt«, sitzt bei Sellemerten der 2:6-Schock immer noch tief.
Akute Abstiegsgefahr besteht zwar (noch) nicht für Mastholte, doch für alle ist die Saison bislang enttäuschend verlaufen. »Wir wollten eigentlich zwischen Platz fünf und acht mitmischen - leider ist es ganz anders gekommen«, stöhnt Sellemerten, der das unbefriedigende Abschneiden auf den zu kleinen Kader und den somit fehlenden internen Konkurrenzkampf zurückführt. Längere Ausfälle von Leistungsträgern wie Willi Mackenbrock, Thomas Millentrup oder Mario Kirschner konnte RWM nicht kompensieren.
Trotz der dünnen Spielerdecke wollte man sich von dem undisziplinierten Robin Kim, der unregelmäßig zum Training erschien, nicht mehr auf der Nase herumtanzen lassen: Der Rekord-Rotsünder bekam kürzlich auch von seinem Klub die rote Karte gezeigt. »Das war ebenso der Wunsch des Teams«, ergänzt Sellemerten. Aufgrund der Personalnot half der 35-Jährige ein paar Mal aus, aber lieber sitzt »Selle« auf der Trainerbank. Allein schon wegen seiner arg lädierten Nase, die nach einem Trümmerbruch dreimal operiert werden musste. Der beliebte Briefträger hofft, dass demnächst auch bei RWM endlich die Post abgeht. Seine Vorgabe: »Mit 20 Punkten in die Winterpause gehen.«

Artikel vom 10.11.2004