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Im Wiegesschritt für
die »Aktion Mensch«

Tolle Stimmung beim Welttanztag im Studio Gursch

Bielefeld (sah). Wer anläßlich des 16. Welttanztages am vergangenen Sonntag das Tanzstudio Gursch an der Holländischen Strasse 3 mit der Befürchtung betrat einen verstaubten Tanztee vorzufinden, konnte erleichtert aufatmen. Zu mitreißender Musik wirbelten Tanzbegeisterte jeder Altersklasse über das Parkett.

Schon seit 1988, dem Jahr in dem der Welttanztag von dem Allgemeinen Deutschen Tanzlehrerverband (ADTV) eingerichtet wurde, beteiligen sich auch Angelika Gursch und ihre Mitarbeiter mit verschiedenen Aktionen am Welttanztag, an dem bundesweit etwa 800 Tanzvereine teilnehmen. Der gesamte Erlös der Aktionen geht an die »Aktion Mensch«. Im Dezember werden die Einnahmen in einer ZDF-Gala überreicht.
»Im letzten Jahr«, so Angelika Gursch, »haben wir 6000 Euro eingenommen. Damit sind wir unter den Top 10 aller Tanzschulen.« Von diesem Erfolg angespornt, versammelten sich wieder etliche Mitglieder, um mit dem Verkauf von Kuchen und Losen für die Aktion Mensch zu sammeln. Die Tombola, die dank zahlreicher Sponsoren riesige Ausmaße erreichte, ließ den Erlös schnell in die Höhe schießen.
Den Erfolg des Familientanztages erklärt Angelika Gursch damit, dass die Leidenschaft für das Tanzen eine Brücke zwischen den Generationen bilde. Ein Blick auf die Tanzfläche bestätigt ihre Worte. Egal ob im gemäßigten Wiegeschritt oder zu Salsaklängen, die jüngsten Nachzügler tanzen neben den alten Hasen, wie dem Ehepaar Höcker, das dem Tanzstudio Gursch schon seit 30 Jahren treu ist.»Am Anfang«, so schmunzelt der 77-Jährige Friedrich Höcker, »habe ich mich noch hinter einer Säule versteckt um nicht auf das Parkett zu müssen«. Heute können die Jungen, die am Sonntag zum ersten Mal die Tanzschule betreten haben, von ihm und seiner Frau Katharina (76) die Schrittfolge abgucken.
»Mit solchen Vorbildern«, so Angelika Gursch zum WESTFALEN-BLATT, »und den professionellen Vorführungen der Jazz- und Hip Hop-Gruppen verlieren hoffentlich auch Neulinge ihre Schwellenangst und die Vorstellung vom steifen Gesellschaftstanz.«

Artikel vom 11.11.2004