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Historie, Denken, Glaube

An Informationsmöglichkeiten fehlt es wahrlich nicht


Von Rolf Dressler
Sehr aufschlussreiche Informationen dürfen geschichtlich wie gegenwartspolitisch interessierte Leser von zwei Buch-Neuerscheinungen dieses Jahres erwarten, die auf vielerlei Weise inhaltlich miteinander verbunden und verschränkt sind.
Da ist zum einen der zweite Band jener Großdokumentation der politischen und wirtschaftlichen Hinterlassenschaften, unter denen das sowjetische Kolonialriesenreich einschließlich der DDR und weiter Teile Mittel- und Osteuropas wie auch andere Teile der Welt unsagbarschwer zu leiden hatten: »Das Schwarzbuch des Kommunismus, Band 2« von Stephane Courtois, Alexander Jakowlew und weiteren Autoren, Piper Verlag, München, 541 Seiten, 24,90 Euro.

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Und zum zweiten »1939 - Der Krieg der viele Väter hatte - Der lange Anlauf zum zweiten Weltkrieg«. Verfasser ist der frühere Generalmajor und Territorial-Befehlshaber für Niedersachsen der Bundeswehr, Gerd Schultze-Rhonhof, 568 Seiten, zahlreiche Karten und Abbildungen, 34,00 Euro. Dieses Buch ist in der Tat nicht zuletzt den nachkommenden Generationen und ihren Lehrern zur Lektüre zu empfehlen - in der Auseinandersetzung mit Denkverboten und Deutungsmonopolen, wie eine andere namhafte Zeitung es formuliert hat.

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Zusätzliche wichtige Blickwinkel eröffnet ein neues 218 Seiten-Buch aus dem österreichischen Ares-Verlag, Graz, mit dem Titel »Multikulturalismus und die Politik der Schuld - Unterwegs zum manipulativen Staat?« von Paul Edward Gottfried, Verkaufspreis 19,90 Euro. Eine zentrale Kritik des Sohnes österreichisch-jüdischer Emigranten und zudem profilierten konservativen Kritikers der derzeitigen Politik der amerikanischen Regierung unter Georg W. Bush gilt den zunehmend zu beobachtenden Versuchen, Meinungen, Gedanken und Redefreiheit im Sinne der sogenannten »Political Correctness« zu steuern.
Denn, so Gottfrieds Befund, vor allem in den protestantisch geprägten westlichen Gesellschaften verwandele sich das traditionelle Christentum teils in eine Form intoleranter und sogar aggressiver »Zielreligion«. Zudem spiele das liberale Christentum des ausgehenden 20. Jahrhunderts eine immer stärkere Rolle als »Wortführer der Politik der Schuld«.

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Ebenfalls gegen den Zeitgeist-Strom versucht eine andere namhafte Persönlichkeit seit Jahrzehnten aus tiefer innerer Überzeugung und Grundsatztreue anzuschwimmen: Heinz Matthias, der Vorsitzende und »Motor« des Arbeitskreises Christlicher Publizisten International e.V. aus dem hessischen Niedenstein in der Nähe von Kassel. Segensspuren hinterlasse das autobiographische Buch von Heinz Matthias mit dem Selbstzeugnis im Titel: »Schwimmen gegen den Strom«, das empfand bei der Lektüre gewiss nicht nur Dr. Siegfried Buchholz, engagierter Christ und Präsident der österreichischen Gesellschaft für Chemiewirtschaft. Und wahrhaftig: Was Matthias schreibt, kann vielfältige Anstöße geben sowohl für Christen als auch solche, die Gott noch nicht hineingelassen haben in ihr Leben. 180 Seiten, Hänssler Verlag, Holzgerlingen-Stuttgart, 10,00 Euro.

Artikel vom 23.12.2004