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Martina Bojko hoch zu Ross auf dem Kirchplatz. Zusammen mit Martin Helmich wurde die Geschichte vom Heiligen Martin gespielt.

Kindern in Mexiko helfen

Große Beteiligung beim St. Martins-Umzug


Brackwede (pss). Er hat sich etabliert, der gemeinsame St. Martins-Umzug der katholischen Kirchengemeinde Herz-Jesu und der evangelischen Bartholomäus-Kirchengemeinde mit Kindern ihrer Kindergärten. Die Bartholomäus-Kirche jedenfalls platzte bei der Kurzandacht zu Beginn des St. Martin-Festes fast aus allen Nähten. Und auf dem Kirchplatz bildete sich beim anschließenden St. Martin-Spiel ein großer Zuschauerring.
Pastor Günter Faust von Herz-Jesu und Pfarrerin Angela Gieselmann von der Bartholomäus-Kirchengemeinde hatten die Kurzandacht gemeinsam gehalten und gestaltet, bei der in auf eine Leinwand projizierten bunten Bildern die Geschichte des Heiligen St. Martin erzählt wurde.
Und noch etwas erfuhren die Eltern und ihre Kinder: Dass nämlich die Kolpingsfamilie Brackwede wie auch alle anderen Kolpingsfamilien in Bielefeld und im Erzbistum Paderborn für Projekte in Mexiko sammeln und spenden. Vorgestellt wurde ein ganz konkretes Projekt - die Errichtung einer Grundschule in einem Kinder- und Jugendzentrum in Ciudad Juarez im Norden Mexikos, direkt an den US-Bundesstaat Texas angrenzend und nur durch den - allerdings kaum Wasser führenden - Rio Grande von den USA getrennt.
Auf der anderen Seite der mexikanischen Stadt mit etwa 1,5 Millionen Einwohnern liegt El Paso, das wiederum als Garnisonsstadt etwa 35000 Soldaten - darunter auch deutsche - beherbergt. Auch ein Grund, warum der grenznahe Bereich von Ciudad Juarez ein Ort der Bordelle und Nachtbars ist.
Die mexikanische Stadt ist geprägt von Armut und sozialem Elend. Bettelnde und am Straßenrand liegende Kinder gehören ebenso dazu wie Erdlöcher, in denen ganze Familien hausen müssen. Dort nun engagiert sich das Kolpingswerk unter anderem.
Nach dieser Kurzinformation - für die ganz Kleinen aus verständlichen Gründen eher langweilig - ging es hinaus auf den Kirchplatz, wo Martina Bojko, Leiterin des ev. Louise-Scheppler-Kindergartens, hoch zu Ross gemeinsam mit Martin Helmich als Bettler die Martin-Geschichte in Szene setzte, musikalisch begleitet vom Posaunenchor.
Danach startete der Laternenzug zur Herz-Jesu-Kirche an der Schulstraße, wo gegen 18 Uhr die gemeinsame Schlussandacht gehalten wurde. Dort warteten auch 500 gebackene »Martinsgänse« auf Kinder und Erwachsene. Der Überschuss aus dem Verkauf dieser Gänse und weitere Spenden fließen dem oben genannten Projekt zu.

Artikel vom 09.11.2004