Spricht heute über die Wiedervereinigung: Helmut Kohl.
Berlin (dpa). Mit Konzerten, Andachten und Diskussionsveranstaltungen erinnern sich die Deutschen heute an den Fall der Mauer vor 15 Jahren. In Berlin wollen Altkanzler Helmut Kohl (CDU) und DDR-Bürgerrechtlerin Bärbel Bohley bei einem »öffentlichen Nachdenken« über die Wiedervereinigung sprechen. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat den 9. November als »Tag der Freude« bezeichnet. Zugleich sei er aber auch ein Tag der Scham und des Nachdenkens. »In der Pogromnacht, am 9. November 1938, begann der Weg in einen Abgrund an Unmenschlichkeit. Daher wird dieser Tag eine stetige Mahnung sein, Rassismus und Antisemitismus schon in den Anfängen zu wehren.« Der 9. November 1989 sei dagegen »ein Tag des Triumphes von Freiheit und Demokratie« gewesen. Laut einer Emnid-Umfrage weiß jeder dritte Deutsche nicht, dass am 9. November 1989 die Mauer fiel. Nur 67 Prozent wüssten um die historische Bedeutung dieses Tages. Am wenigsten informiert zeigten sich junge Deutsche bis zu 29 Jahren: 42 Prozent konnten nicht sagen, dass im Herbst 1989 die Teilung überwunden wurde. Bundestagspräsident Wolfgang Thierse regte gestern an, den früheren Verlauf der Berliner Mauer mit einer roten Linie zu kennzeichnen. Seite 4: Leitartikel
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