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Erneut ein »Pausensyndrom«

Basketball 2. Liga: SV Brackwede unterliegt BG Zehlendorf 39:65 (27:35)

Von Franz Braun
Bielefeld (WB). »Mit nur zwölf Punkten in der zweiten Halbzeit kann man ein Spiel nicht gewinnen«, brachte es Trainer Jens Marten nach dem Match auf den Punkt. Die Brackweder Basketball-Damen unterlagen in heimischer Halle mit 39:65 (27:35) gegen BG Zehlendorf und warten weiterhin auf den zweiten Saisonsieg in der zweiten Bundesliga.

Einen doppelten Punktgewinn hatte eigentlich keiner erwartet, denn die Mannschaft aus der Bundeshauptstadt kam immerhin mit der Empfehlung nach Brackwede, bislang nur ein Match verloren zu haben. Doch als Übermannschaft präsentierte sich der Gast keineswegs. Zwar mussten die Zehlendorferinnen mit Adrienne Städtler und Frauke Till auf eine Routinierin sowie eine Juniorinnen-Nationalspielerin verzichten, doch für die ehemalige Nationalspielerin und Trainerin Alexandra Maerz war dies keine Entschuldigung für die nicht gerade berauschende Leistung. »Wir haben eine neuformierte Truppe und sind jedenfalls kein Titelfavorit. Dies haben uns die anderen Klubs angedichtet. Derzeit haben wir Probleme mit unseren Auswärtsspielen. Dieser Trend hat sich in Brackwede fortgesetzt. Besonders unsere Defense war im ersten Abschnitt sehr schlecht. Zum Glück haben wir in dieser Hinsicht im zweiten Abschnitt zulegen können«, erklärte die BG-Trainerin Maerz.
Allerdings profitierten die Gäste auch vom schwachen Start der SVB in das dritte Viertel. Es begann zwar mit einem Dreier von Ciric zum 30:35 recht vielversprechend, doch innerhalb von fünf Minuten konterte Zehlendorf und verschaffte sich mit 48:34 einen spielentscheidenden Vorsprung. »Nach der Pause sind wir nie hellwach. Dabei hatten wir uns in der Kabine vorgenommen, noch mehr Druck auszuüben. Warum wir das nicht umsetzen konnten, ist für mich unerklärlich«, sagte die SVB-Kapitänin Katharina Blank.
Für Trainer Jens Marten ist alles reine Kopfsache. »Ein konditionelles Problem ist es jedenfalls nicht, sonst würden wir im letzten Viertel einbrechen«, so der Trainer. Es fehlte wie schon so oft die Konstanz über die komplette Spielzeit. Die ersten 20 Minuten waren ein Beispiel dafür, dass der Aufsteiger durchaus in der zweiten Liga mithalten kann. Nach einem schwachen Start (2:4, 2:7, 4:12, und 6:15) arbeiteten sich die Gastgeberinnen Schritt für Schritt heran. »In dieser Phase hat die SVB mit ihren gekonnten Kombinationen unsere Schwachstellen in der Defense konsequent genutzt«, lobte die Zehlendorfer Trainerin Maerz den Aufsteiger.
Verdienter Lohn war der 27:27-Ausgleich zwei Minuten vor der Pause. Doch durch individuelle Fehler und zu schnell und ungenau vorgetragene Angriffsoptionen zerstörte sich die SVB selbst die Hoffnungen auf eine mögliche Führung. 120 Sekunden ohne Korb bescherten Zehlendorf eine 35:27-Pausenführung, die unnötig wie ein Kropf war. Was dann geschah, ist bekannt.
Fazit: die Brackweder stellten zwar die Fehler (Rebound und Lücken in der Zone) ab, doch dafür gab es in diesem Match andere Schwächen. »Unser Passspiel war absolut schwach und uns fehlte einfach die Konstanz«, nannte Teamkapitänin Katharina Blank die Schwächen. Auch fehlte der Zug zum gegnerischen Korb, fand das Spiel in der Zone praktisch nicht statt, wie die geringe Quote von sieben Freiwürfen zeigt.
SV Brackwede: Maren Beermann (0), Katharina Blank (13), Dzenana Ciric (6/1), Julia Landgraf (4), Claudia Nolden (4), Natascha Pareigis (3), Olivia Starcke (9). Romina Stiller (0), Nicole Wiebesiek (0). Die Viertel: 15:19, 12:16, 7:17, 5:13.
Freiwürfe: Sieben/2 Punkte sind 28,57 Prozent.
Zuschauer: 120

Artikel vom 08.11.2004