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Mann unter Gabelstapler begraben

Herbstübung der Feuerwehr auf dem Gelände der Firma GFR in Kaunitz

Verl-Kaunitz (ei). Das Retten von Personen, der Einsatz von Vollschutzanzügen und die Funkverständigung waren am Freitagabend die drei Hauptaufgaben der jährlichen Großübung der Verler Feuerwehr.

Die wurde, wie im vergangenen Jahr, im Gewerbegebiet an der Marienstraße durchgeführt. Die Gesellschaft für Regeltechnik (GFR) hatte ihre Gebäude zur Verfügung gestellt. 18.31 Uhr war es, als von der Kreisleitstelle in Gütersloh der Alarm für die bereits am Gerätehaus versammelten Feuerwehrleute ausgelöst wurde. Nach der Regieanweisung, verfasst vom Kaunitzer Löschzugführer Wolfgang Apelmeier und Wigbert Pagenkämper, war es beim Lackieren eines Schaltschrankes in einer Spritzkabine des Unternehmens zu einer Verpuffung gekommen. Ein Gabelstaplerfahrer in unmittelbarer Nähe sah seinen Kollegen umkippen und fuhr im Rückwärtsgang mit seinem Gefährt nach draußen. Dabei rammte er ein Chemikalienfass und erfasst schließlich einen weiteren Kollegen und begrub diesen unter dem Stapler. Der Fahrer selber flüchtete sich in seiner Panik auf das Flachdach des Gebäudes, ebenso ein weiterer Kollege.
Unter Leitung des stellvertretenden Wehrführers Heiner Panreck wurden zunächst verschiedene Abschnitte gebildet, etwa für die Menschenrettung oder das Ablöschen des Brandes. Die Abschnittsleiter standen jeweils in einer Funk-Frequenz mit ihren Feuerwehrleuten sowie mit dem Einsatzleiter/Einsatzleitwagen in Verbindung.
So musst beispielsweise auch eine etwa 300 Meter lange Schlauchleitung gelegt werden, um die Feuerwehrleute mit genügend Löschwasser aus einer Ringleitung zu versorgen. Während sich Gemeindebrandmeister Karl-Heinz Berenbrinker als Beobachter der Übung zu Bürgermeister Paul Hermreck, Beigeordnete Susanne Koch und Ordnungsamtsleiter Werner Landwehr gesellten und ihnen die Vorgehensweise der Feuerwehrleute erläuterten, kamen die Feuerwehrmänner ganz schön ins Schwitzen - trotz des einsetzenden Regens.
Zunächst musste der Gabelstapler mit Luftkissen angehoben und der Eingeklemmte (Dummy) befreit werden. Auch aus dem Gebäude wurde ein »Verletzter« gerettet: Unter Einsatz von umluftunabhängigem Atemschutz holten die Feuerwehrleute den Arbeiter (ebenfalls Dummy) aus der Spritzkabine. Auch die beiden auf das Dach geflüchteten Mitarbeiter wurden von den Feuerwehrleuten in Sicherheit gebracht. An Jugendfeuerwehrmann Frederik Ernst hatten seine (älteren) Kameraden ganz schön schwer zu tragen, während der 17-Jährige auf einer Trage transportiert wurde, musste ein Kamerad aus der Ehrenabteilung unter einer übergestülpten Fluchthaube das Gebäude verlassen.
Unterdessen sicherten zwei Feuerwehrleute unter Vollschutzanzügen das Leck geschlagene Chemikalienfass, um ein weiteres Auslaufen der Flüssigkeit zu vermeiden. Die bereits ausgelaufene Menge wurde abgestreut und gebunden, so dass sie keinen weiteren Schaden anrichten konnte. Nach eineinhalb Stunden konnte die Übung nach der Erledigung aller Aufgaben erfolgreich beendet werden. Berenbrinker zeigte sich mit den Leistungen seiner Leute sehr zufrieden.
Nach der anstrengenden Übung wurden die Feuerwehrleute noch von der Firmenleitung zu einem kleinen Imbiss eingeladen.

Artikel vom 08.11.2004