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Vogelfreunde seit 50 Jahren

Jahrestreffen der Ornithologen aus Ostwestfalen


Bielefeld (WB/mzh). Wenn zwei Deutsche zusammensitzen, gründen sie als erstes einen Verein. Dieser Anfechtung haben Ostwestfalen-Lippes Vogelkundler in nunmehr fünf Jahrzehnten erfolgreich widerstanden. Gestern versammelten sich die Ornithologen der Region im Naturkundemuseum zu ihrem Jahrestreffen, um Erfahrungen auzutauschen, eigene Beobachtungen mitzuteilen und Dias, Filme und Tonaufnahmen vorzuführen.
»Die Idee für unsere informellen, für jeden offenen Zusammenkünfte gehen auf eine Tagung der Vogelberinger zurück«, sagt Wolfgang Beisenherz, der, gemeinsam mit Klaus Nottmeyer-Linden, den Ornithologentag organisiert hatte. Wolfgang Lippek sprach über das Verhalten des Waldlaubsängers, und Dirk Wegener erläuterte, wie sich die Sanierung von Häusern und aktiver Vogelschutz unter einen Hut bringen lassen.
Schon der Laie weiß: Der Vogel an und für sich lässt eher seine Stimme hören als dass er sich zeigt. Was aber nützt die teuerste Fotoausrüstung, wenn der Vogelfreund nicht weiß, wer da tschilpt und zalpt, bevor er den Abflug macht? Um dem abzuhelfen, luden Nottmeyer-Linden und Jürgen Albrecht zu einem aufschlussreichen Rätselvögel-Quiz ein. Eckhard Möller und Nottmeyer-Linden berichteten zudem über die aus OWL stammende Idee zum ersten republikweiten »Bird Race«. Dabei gilt es, innerhalb einer festgesetzten Frist und eines eingegrenzten Gebietes möglichst viele Vogelarten zu bobachten.
Zum Abschluss der mit gut 50 Teilnehmern bestens besuchten Veranstaltung zeigte Erhard Nolte, wie es mit Einsatz und Idealismus gelang, den Steinkauz im Kreis Herford wieder heimisch zu machen. In der Tradition vergangener Jahre, als die Vogelkundler in Salzuflen, Hiddenhausen, Rödinghausen und Schieder-Schwalenberg tagten, fühlten sich alle bestens informiert und nahmen verwertbare Anregungen mit nach Hause. Erfolgreiche Arbeit im Dienste der Natur bedarf eben keiner (Vereins-)Satzung.

Artikel vom 11.11.2004