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A 33-Abfahrt:
Beschluss wieder
zurücknehmen

Bericht über Feinstaub gefordert

Senne (oh). Der A 33-Neubau und die damit verbundenen Probleme unterschiedlichster Art beschäftigten die Senner Bezirksvertretung bei ihrer zweiten Sitzung nach der Kommunalwahl am Donnerstagabend erneut.

Die Initiative »Bürgernähe«, erstmals mit Rudolf Bondzio in diesem politische Gremium vertreten, übte Kritik am festgesetzten Erörterungstermin, der im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens vom 10. bis 17. Dezember in der Stadthalle Bielefeld stattfinden soll (das WB berichtete).
Zu kurzfristig sei dieser Termin angesetzt worden. Wegen der Vorweihnachtszeit und damit im Sinne der Bürger, solle er deshalb ins nächste Jahr verschoben werden, beantragte Bondzio. Das brachte ihm jedoch »Gegenwind« von allen anderen Bezirksvertretern ein. Er möge seinen Antrag zurückziehen, waren sich diese einig.
Zuvor hatte Bezirksamtsleiter Eberhard Grabe nämlich erklärt, dass aufgrund der großen Zahl an Einwendungen für den Abschnitt 5 B der A 33 - insgesamt sind dazu 1900 Schreiben eingegangen - einen entsprechenden Raum habe finden müssen. Der sollte zudem noch an acht aufeinander folgen Terminen zur Verfügung stehen. Grabe: »Es muss gewährleistet sein, dass kein Betroffener oder Einwender aus Platzgründen vor der Tür stehen bleibt.«
Bei der Suche nach einem genügend großen Saal sei man im Bielefelder Süden nicht fündig geworden. Lediglich die Stadthalle habe entsprechende Räumlichkeiten aufzuweisen. Für die Erörterung, die an acht aufeinander folgenden Tagen stattfindet, habe man Termine dort jedoch nur noch im Dezember und sonst erst wieder im Mai zur Verfügung gehabt. Eine Terminverschiebung sei deshalb mehr als schwierig, so Grabe. Das musste letztlich auch Bondzio einsehen. Er zog seinen Antrag zurück.
Gleichwohl machten die Bezirksvertreter weitere Knackpunkte aus im Planfeststellungsverfahren zum A 33-Bau. So beantragte Heiko Rohde von den Grünen, dass in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung am 9. Dezember der Landesbetrieb Straßenbau NRW einen Bericht gibt über die Belastung der A 33-Anlieger durch so genannte Feinstäube. Diesem Antrag stimmten die Politiker einstimmig zu.
Zustimmung, wenn auch nur mehrheitlich mit neun Ja- und fünf Gegenstimmen, gab es für den Antrag des BfB-Vertreters Alexander von Spiegel. Er plädierte für den erneuten Versuch, die geplante A 33-Abfahrt Buschkampstraße zu streichen. Sie führe nur zu einem höheren Verkehrsaufkommen in Senne. Deshalb solle auf den Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss sowie den Rat eingewirkt werden, damit der vor einem halben Jahr gefasste Beschluss rückgängig gemacht wird.
Dafür hatte die CDU kein Verständnis. Er könne nicht begreifen, dass man in Bielefeld nicht bestrebt sei, möglichst viele Abfahrten von der A 33 zu schaffen, meinte Lothar Pollmann. Die Erfahrung zeige, dass zwar im Nahbereich einer solchen Abfahrt die Belastung zunehme, sie für Senne sonst aber eine Entlastung bedeute.
Gab es in der Abfahrt-Frage die oben erwähnte unterschiedliche Einschätzung, so war man sich wieder (positiv) einig, was die erste Planänderung im A 33-Planfeststellungsverfahren anbelangt - zumal letztlich nichts mehr zu ändern ist. Denn die Verwaltung musste ihre Stellungnahme wegen der Fristwahrung bereits abgeben - bevor die politischen Gremien informiert werden konnten.
Als Änderung ist jetzt vorgesehen, dass die Wilhelmsdorfer Straße geringfügig nach Westen verschoben wird. Hierdurch könne der Abriss des Wohnhauses Wilhelmsdorfer Straße 67 vermieden sowie zwei weitere Grundstücke vollständig verschont werden. Zudem werde die Erschließung der Mönkeweg-Siedlung verbessert, wird die Änderung begründet.

Artikel vom 06.11.2004