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Ein Tonband für
den »Chancentod«

SCW-Schock: Kurz vor Schluss das 1:1

Von Marco Purkhart
(Text und Foto)
Wiedenbrück (WB). So langsam könnte Steffen Enge ein Tonband aufnehmen: »Wir haben gut gespielt, aber machen die Tore nicht.« Beim 1:1 (0:0) im Verbandsliga-Derby gegen den SC Delbrück verballerte der SC Wiedenbrück erneut klarste Chancen - das geht auf keine Kicker-Kuhhaut mehr.

Schon kurz nach Anpfiff hätten sich einige der 400 Zuschauer am liebsten auf die Suche nach »Mister Chancentod« gemacht. Der muss sich nämlich irgendwo am Jahnplatz versteckt halten und schlechten Einfluss auf die SCW-Spieler haben.
Markus Zuraski (5.), Vjekoslav Kovac (9.) sowie Dennis Nahrmann (16.) boten sich schließlich keine schlechten Einschussmöglichkeiten. Aber sie wurden - wie in allen Heimspielen der letzten Wochen - einfach nicht genutzt. Zum Glück schafften das auch die Delbrücker nicht, die in einem sehr flotten Derby vor der Pause zweimal die Führung auf dem Schlappen hatten (28./34.).
All diese Gelegenheiten erscheinen jedoch mickrig im Vergleich zu einer Szene aus der 47. Minute: Der starke Stefan Kretschmer schickt Stürmer Daniel Telenga wunderbar in die Gasse, doch der scheitert zuerst am Keeper und anschließend noch am Pfosten. Unglaublich! Aufatmen dann in der 51. Minute, als Rafael Negri sein viertes Elfmeter-Tor zum 1:0 erzielte. Dass Hakan Karaarslan den Strafstoß zuvor eindeutig geschunden hatte, juckte da natürlich niemanden beim SCW.
Nun machte Delbrück auf, was beste Konter für die Gastgeber zur Folge hatte. Kretschmer schoss jedoch wieder alleine vorm Gäste-Kasten den Keeper an (68.), während ein Delbrücker Kopfball nur haarscharf am langen Pfosten von Daniel Bremehr entlangstreifte (80.). In der 83. Minute hätte Markus Zuraski nach Telenga-Querpass allerdings die Entscheidung herbeiführen müssen. »Zucki« traf aus drei Metern jedoch nur den Innenpfosten und im Nachschuss den Torhüter. Zum Verzweifeln!
Und so kam es, wie es kommen musste: Werner Linnenbrink gelang kurz vor Abpfiff der Ausgleich zum 1:1 (87.). Romek Powroslos gelb-rote Karte (90.) tat anschließend nichts mehr zur Sache. Fazit: Siehe Tonband - »gut gespielt, aber...«
SC Wiedenbrück 2000: Bremehr - Negri - Parotta, John - Powroslo, Nahrmann, Kretschmer, Zuraski, Karaarslan, Kovac - Telenga (89. Müller).

Artikel vom 08.11.2004