06.11.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kein »Wunder« erleben

DSC-Amateure mit Maric, Fink und Holsing in Chemnitz

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Bei den »Himmelblauen« möglichst kein gleichfarbiges Wunder erleben, so lautet die Devise von Arminias Amateuren beim heutigen Gastspiel in Chemnitz. »Wir wollen den tabellarischen Abstand vergrößern, zumindest aber den Gegner auf Distanz halten«, sagte Maik Walpurgis.

Schwer genug ist die Aufgabe im Stadion an der Gellertstraße allemal. Erneut hat der Bielefelder Regionalliga-Aufsteiger viele Ausfälle zu beklagen. Neben Henning Grieneisen (Innenbandanriss im Knie) trug sich jetzt auch Christian Mehr in die Liste der Langzeitverletzten ein. »Damit fehlen uns gleich zwei routinierte Spieler auf der Sechserposition«, bedauerte Walpurgis das Missgeschick, dass Mehr letzten Samstag in Herford gegen VfB Lübeck in der 19. Minute ereilte. Nach einer Kernspintomographie stellte Vereinsart Dr. Michael Dickob am Mittwoch einen Innenband-Teilabriss im Knie fest und verhängte erstmal ein vierwöchiges Trainingsverbot. »Gerade Christian fehlt uns sehr. Er hat bisher unserer Defensivabteilung sehr viel Stabilität gegeben«, stellte der DSC-Coach fest. Mehrs Position soll - wie schon letzte Woche - der erst 17-jährige Nils Fischer einnehmen. Obwohl der A-Junior seine Sache vor der Abwehr bisher sehr gut erledigte, gab Walpurgis auch zu bedenken: »Der Substanzverlust in der Regionalliga ist bei den jungen Spielern doch groß.«
Ein Opfer der katastrophalen Trainingsbedingungen hinter der Radrennbahn wurde in dieser Woche auch Ferhat Cerci. Wie einst Profi Martin Kollenberg trat er auf der »Lochwiese« auf einen Gullideckel und verdrehte sich das







Knie. Der kleine wieselflinke Stürmer trat zwar gestern die Reise nach Chemnitz mit an, wurde im Mannschaftsbus behandelt, doch sein Einsatz ist eher unwahrscheinlich. »Diese blöde Verletzung ist umso ärgerlicher, weil sie auf die unmöglichen Begebenheiten auf dieser holprigen Wiese zurückzuführen sind«, schimpfte der gefrustete DSC-Trainer.
Walpurgis' Miene hellte sich erst später etwas auf, als er im Bus erfuhr, dass ihm Chefcoach Uwe Rapolder mit Marijo Maric, Michael Fink und Finn Holsing drei Spieler aus dem Profikader zur Verfügung stellte. Das Trio reiste gestern Abend im Pkw nach Chemnitz nach. »Eine ganz wichtige Unterstützung««, bedankte sich Maik Walpurgis für die Amtshilfe aus der ersten Liga und erinnerte an Holsings couragierten Einsatz gegen Lübeck: »Auf dem rechten Flügel hätte keiner gegen den routinierten Zimmermann so gut ausgesehen wie Finn.«
Gemeinsam mit Co-Trainer Sven Moning schwor der »rote Baron« seine Truppe gestern Abend im Mannschaftsquartier noch einmal auf die »himmelblauen« Chemnitzer ein. »Wir wollen das Optimale herausholen und mindestens einen Punkt hamstern«, lautete seine Minimalforderung. Auf die fanatische Zuschauer-Kulisse brauchte Walpurgis seine »junge Rasselbande« nicht extra hinzuweisen. »Die gabs in Düsseldorf auch, und wir sind damit gut zurecht gekommen.« Es ist an der Zeit, dass die DSC-Amateure wieder ein Erfolgserlebnis feiern.

Artikel vom 06.11.2004