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»Liebe« auf den zweiten Kick?

Maik Walpurgis hat Arminias ehemaligen A-Junior Benjamin Mey im Blick

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Arminias Amateurtrainer Maik Walpurgis ist auf der Suche nach Alternativen. In der Winterpause möchte er gern seinen dezimierten Kader ergänzen und verstärken. In den Blickpunkt rückte u.a. auch der 21-jährige Benjamin Mey vom Landesligisten TuS Tengern. Der linke offensive Mittelfeldspieler soll in Kürze ein Probetraining absolvieren.

Der aus Kirchlengern (Kreis Herford) stammende Fußballer trug schon einmal das Trikot des DSC Arminia. 1999 wurde der damalige DSC-A-Juniorencoach Maik Halemeier auf »Benny« Mey aufmerksman und lotste ihn von der Jugendspielgemeinschaft Kirchlengern/Stift Quernheim zur Bielefelder Alm. Zwei Jahre nahm Mey viele Mühen auf sich. Viermal pro Woche fuhr er mit dem Zug aus seinem Heimatort nach Bielefeld. »Etwa fünf Stunden war ich immer unterwegs«, erinnert sich Mey und stellt heute fest: »Neben der Schule war das ein ganz schöner Stress.«
Das Talent wurde ihm offensichtlich in die Wiege gelegt. Denn schon in der C-Jugend wollte ihn Arminia erstmals nach Bielefeld holen. Die Verpflichtung scheiterte aber seinerzeit am Veto von »Bennys« Mutter. Als B-Junior spielte der »Linksfuß« fünf Mal in der Westfalenauswahl. Verbandssportlehrer Detlev Brüggemann nahm ihn mit auf die »kleine Länderspielreise« nach Afrika und setzte »Benny« auch in der Begegnung Westfalen gegen Namibia ein. »Das war schon ein tolles Erlebnis«, denkt Mey gern an den internationalen Vergleichskampf zurück.
Weil es in der A-Jugend des DSC Arminia nicht ganz so gut lief und er sportlich nicht so richtig weiter kam, kehrte er den Bielefeldern den Rücken und schloss sich in seinem ersten Seniorenjahr dem Kreisligisten Stift Quernheim an. »Ich war mir nicht sicher, ob ich den Sprung in Arminias erste Amateurmannschaft schaffe, deshalb habe ich eine Berufsausbildung als Kombinationsdrucker vorgezogen«, begründet Mey den damaligen Verzicht auf eine eventuelle Fußball-Karriere.
Im Sommer 2002 schloss er sich dem Landesligisten TuS Tengern an. Nicht nur rein körperlich hatte sich »Benny« mächtig entwickelt, sondern auch spielerisch legte der mittlerweile 1,90 m große und 89 Kilo schwere Mittelfeldakteur zu. Neun Treffer standen am Ende seiner ersten Landesligasaison zu Buche. Und in der aktuellen Spielzeit hat Mey schon fünf Mal zugelangt.
»Benny ist laufstark, schnell und verfügt über einen Mordsschuss«, nennt Arminias ehemaliger Profi Detlev Schnier Meys Vorzüge. Er hatte das Talent bei einem sporadischen Einsatz in der DSC-Traditionsmannschaft kennen und schätzen gelernt. »Weil uns ein paar Leute fehlten, brachte Stefan Braunschweig Benjamin Mey ein paarmal mit«, erklärt »Schnierchen« das unverhoffte und nicht geplante Zusammenspiel.
Von Meys Schussstärke konnte sich übrigens kürzlich Tengerns Torwart überzeugen. Er wurde von »Bennys« Hammer am Kopf erwischt und musste sich mit einem Riss des Trommelfells ins Krankenhaus begeben.
Nach Beendigung seiner beruflichen Ausbildung hat Mey jetzt wieder Lunte gerochen und möchte im Fußballgeschäft noch mal richtig angreifen. »Mein Interesse ist da. Wenn ich die Chance bekomme, werde ich alles unterordnen«, sagt er und weckt das Interesse von Maik Walpurgis. Arminias Trainer will ihn in Kürze zum Probetrainiung einladen.

Artikel vom 05.11.2004