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Quark-Malfarben aus
dem Chemielabor

Kinder-Hochschulwoche auch an Uni und FH

Von Sabine Schulze
Bielefeld (WB). Warum eigentlich bricht ein kilometerlanger Tunnel oder eine leicht gebaute Brücke nicht zusammen? Wie sieht es in einem Studentenwohnheim aus? Wieviele Bücher gibt es in einer Universitätsbibliothek? Wie kann man den Herzschlag sichtbar machen? Und können alle Studenten Portemonnaie in der neuen Rechtschreibung buchstabieren? Fragen über Fragen, die Kinder den richtigen Leuten stellen können: im Rahmen einer Kinder-Hochschulwoche in Ostwestfalen-Lippe.

Auf Initiative des Westdeutschen Rundfunks (WDR) haben sich fünf Hochschulen des Regierungsbezirks - FH Lippe-Höxter, Musikkhochschule Detmold, FH Bielefeld sowie die Universitäten Bielefeld und Paderborn - vernetzt. Aus Kindersicht werden sie in der kommenden Woche jeweils einen Tag ihre wissenschaftlichen Schwerpunkte präsentieren und ihre Hochschulen insgesamt etwa 1000 Kindern zwischen acht und 13 Jahren öffnen.
»Mehr als 30 000 Studierende sind an den beteiligten Hochschulen eingeschrieben, mehr als 1000 Professoren lehren dort. Und viele Menschen wissen gar nicht, was dort geschieht«, erklärt WDR-Studioleiter Michael Thamm den Ansatz. Was hinter den Kulissen geschieht, sollen die Kinder hautnah erfahren. Und natürlich die Fernsehzuschauer: Über jeden »Kindertag« berichtet aus der jeweiligen Hochschule ein junges Reporterteam. In Bielefeld sind dies fünf Schüler der Marktschule Brackwede: Mirjam Recha, Senem Caghyan, Göhkan Gewci, Eugen Ebseen und Fatos Fevinci.
Sie haben - wie ihre Kollegen in Höxter, Detmold, Lemgo, Paderborn und Minden (als Abteilung der FH Bielefeld) - auch bereits vorab einen kurzen Beitrag gedreht, um die Universität Bielefeld vorzustellen. Er wird, wie auch ihr aktueller Bericht vom Freitag, 12. November, ab 19.30 Uhr in der WDR-»Lokalzeit« gesendet. Mindestens acht Minuten sind dafür in der kommenden Woche allabendlich reserviert.
Am Montag, 8. November, präsentiert sich die Abteilung Höxter der FH Lippe-Höxter, am Dienstag ist die Musikhochschule an der Reihe, Mittwoch geht es nach Lemgo zur FH Lippe-Höxter, Donnerstag nach Minden, Freitag in die Uni Bielefeld und am Samstag nach Paderborn.
Wie groß tatsächlich das Bedürfnis ist, einmal einen Blick in den Wissenschaftsbetrieb werfen zu können, haben die Hochschulen bereits erfahren: Detmold wurde mit Anmeldungen geradezu überschwemmt, und der Mindener Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen der FH Bielefeld musste nach 200 Anmeldungen die Liste schließen.
Eine Ahnung von dem, was die Kinder an der Universität Bielefeld erwartet, haben die Vertreter der beteiligten Hochschulen gestern bekommen: Im teutolab der Chemiefakultät haben sie selbst Hand angelegt und aus Quark, Borax, Schlämmkreide und Farbpigmenten Malfarben hergestellt oder aus Milch und Essig Kunststoff produziert. Schließlich soll das Hochschulerlebnis auch ein sinnliches sein.

Artikel vom 05.11.2004