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Menschen in unserer Stadt
Jessica Gerkensmeyer
Zahnärztin

Seit August beschäftigt sich Jessica Gerkensmeyer mit Eckzahnverlagerungen im Oberkiefer. Hört sich erstmal nicht spannend an, hat die junge Zahnärztin aber ganz schön auf Trab gehalten. Im September ist die gebürtige Herforderin von Berlin zurück nach Ostwestfalen gezogen, um in Bielefeld eine Stelle als Weiterbildungsassistentin für Kieferorthopädie anzunehmen. Und um sich unter anderem Eckzahnverlagerungen zu widmen. Am heutigen Freitag wird sie bei einem Kongress in Freiburg vor Röntgenologen aus ganz Deutschland einen Vortrag darüber halten.
»Zahnärztin wollte ich werden, seit mir mit 16 Jahren die Weisheitszähne herausgenommen wurden«, erzählt die 27-Jährige, die sich nach ihrem Studium in Hannover und Tübingen und ihrer Assistenzzeit in der Bundeshauptstadt für eine Weiterbildung zur Kieferorthopädin in ihrer Heimat entschlossen hat. »Berlin mit all seinem Trubel fehlt mir, aber hier versteht endlich wieder jeder alles, was man sagt. Und die Leute sind freundlicher«, schmunzelt sie.
Mit ihrem Freund, der ebenfalls Zahnarzt ist, hat Jessica Gerkensmeyer sich eine Wohnung mitten in der Stadt gesucht. »Zentrumsnah zu wohnen, war uns ganz wichtig«, betont sie. »Enttäuscht waren wir allerdings, dass - unmittelbar als wir in die Nachbarschaft des Theaters zogen - dort für zwei Jahre der Vorhang fiel.« Aber die Premiere des »Fliegenden Holländers« hat der aktiven Frau auch in der Oetkerhalle gut gefallen.
Steppen und Reiten sind Jessica Gerkensmeyers große Hobbys, für die sie viel zu wenig Zeit hat. Ihrem anderen Hobby, dem Reisen, hat sie allerdings im Sommer mit einem dreiwöchigen Trip durch den Westen Kanadas gefrönt. »Wir waren mit einem Wohnmobil unterwegs in den Nationalparks und haben am hellichten Tag die Übertragungen der Fußball-EM in schummrigen Kneipen geguckt.«
Seit Jessica Gerkensmeyer zurück nach Ostwestfalen kam, hat sie auch die Fußballer von Arminia schon in der Schüco-Arena besucht. »Gegen Hertha habe ich die Jungs zum ersten Mal live gewinnen sehen«, freut sie sich. Denn so sehr sie ihre Zeit in Berlin auch genossen hat: Beim Fußball drückt sie den Arminen die Daumen. Katrin Heine

Artikel vom 05.11.2004