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Frauen verdienen
deutlich weniger

Studie: durchschnittlich 24 Prozent

Hamburg (dpa). Frauen verdienen einer Studie zufolge trotz gleicher Qualifikation im gleichen Job bis zu 30 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Für die Untersuchung der Vergütungsberatung Personalmarkt im Auftrag des Magazins »stern« seien mehr als 250000 Gehälter in 22 Berufen analysiert worden.

So bekomme ein 45-jähriger Controller durchschnittlich 61744 Euro brutto im Jahr, eine gleich alte Controllerin aber nur 42480 Euro, ein Unterschied von 31 Prozent. Eine 40-jährige Ingenieurin verdiene mit knapp 40000 Euro im Schnitt ein Viertel weniger als ihr Kollege. Eklatant seien die Unterschiede bei Unternehmensberatern: Eine 35-Jährige verdiene durchschnittlich 48255 Euro, der gleichaltrige Kollege mit 68850 Euro 30 Prozent mehr.
Auch bei Führungsjobs sehe es nicht besser aus: Eine Frau, die mehr als 30 Mitarbeiter leitet, bekomme durchschnittlich ein Drittel weniger als ein Mann mit gleicher Qualifikation im gleichen Job. Eine 45-Jährige erhält 77464 Euro, ihr gleichaltriger Kollege 113706. Im europäischen Vergleich der Abstände zwischen den Gehältern von Männern und Frauen lande Deutschland mit 24 Prozent auf den hintersten Rängen.
Die Untersuchung zeige auch, dass die Unterschiede beim Eintritt ins Berufsleben noch nicht so groß seien. Aber in fast allen untersuchten Berufen öffne sich ab Mitte dreißig die Gehaltsschere - wenn viele Frauen sich zwischen Kind und Karriere hin- und hergerissen fühlten.
Der Anteil der Frauen an den Erwerbstätigen liegt bei etwa 47 Prozent. In manchen Wirtschaftsbereichen ist die Verteilung indes immer noch sehr ungleich. Gut eine Millionen selbständige Frauen registrierte das Statistische Bundesamt 2003 in Deutschland, 29 Prozent mehr als vor 10 Jahren.

Artikel vom 06.11.2004