04.11.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Mara begabt und belastbar

Ästhetik des Fechtens: BTG lud zum Tag der offenen Tür


Bielefeld (WB/jm). Der Deutsche Fechter-Bund hat die »Aktionswoche des Fechtsports« deshalb ins Leben gerufen, um die rückläufigen Mitgliederzahlen in den Vereinen zu bekämpfen. Die BTG-Fechtabteilung, die gestern Abend zum »Tag der offenen Tür« in ihre Trainingshalle am Brodhagen einlud, kennt dieses Problem gar nicht. Trainerin Marianne Lafeld: »Wir haben im Schnitt immer 80 bis 85 Mitglieder, darunter 50 Aktive«. Grund hierfür seien wohl die »Schnupperkurse«, die die BTG regelmäßig im Frühjahr, Sommer und Herbst durchführt.
Gleichwohl packte die BTG-Fechterschaft die Möglichkeit am Schopfe, gestern Werbung in eigener Sache zu machen. Die Kunst zu treffen, ohne getroffen zu werden: Den zahlreichen Gästen wurde vermittelt, dass Fechten eine faszinierende, ästhetische Sportart ist, die die gesamte Palette menschlicher Fähigkeiten wie Schnelligkeit, Tempogefühl, Geschmeidigkeit, Konzentration und Einfühlungsvermögen verlangt.
Mit den Schwestern Mara und Lisa de Boer gaben zwei junge BTG-Talente Einblick in ihr Können; die jüngere Mara ist in Westfalen gar schon die Nummer eins im Jugend B-Jahrgang. »Sie ist begabt und trainingsfleißig, hat eine schnelle Auffassungsgabe und ist enorm belastbar«, lobt Marianne Lafeld das erfolgreiche Mädchen, das bereits auf internationalem Parkett unterwegs ist.
Auch die BTG-Säbelmannschaft mit Daniel Wohlfahrt, Rafael Wohlfahrt, Marcel Böke und Markus Beyer, am Wochenende in Wiesbaden beim Deutschland-Pokal-Finale im Einsatz, stellte sich vor. Die interessierten Laien durften jede Waffe mal in die Hand nehmen und erfuhren, dass in den drei Gattungen Florett, Säbel und Degen gefochten wird. Kleine Regelkunde. Derweil das Florett und der Degen reine Stichwaffen sind (nur der mit der Waffenspitze gesetzte Treffer zählt), zählen im Säbel auch die Treffer, die als Hieb gesetzt werden. Weitere Unterschiede neben dem Gewicht dereinzelnen Waffen ist die gültige Trefffläche am Gegner. Im temporeichen Degen - die schwierigste Waffe der Fechter - zählt der gesamte Körper, im Florett nur der Rumpf (erfordert ein Höchstmaß an Präzision), und im dynamischen Säbel gilt es den Oberkörper ab Gürtellinie aufwärts zu treffen.

Artikel vom 04.11.2004