Brackwede (ho). »Herr, es ist Zeit« - unter diesem Motto stand ein Liederabend im Gemeindehaus der Bartholomäuskirchengemeinde. Monika Macke (Gesang) und Peter Gunde (Klavier) »wanderten« auf musikalischen Pfaden mit Werken von Antonin Dvorak, Leos Janacek und Petr Eben nach Bibeltexten und Rilke-Gedichten. Für Monika Macke, Oberstudiendirektorin am Berufskolleg in Paderborn, war es der erste Auftritt vor größerem Publikum. Zwar beschäftigt sie sich seit Jahren mit den verschiedenen Einsatzmöglichkeiten der Stimme, gestaltet häufiger den literarischen Teil von Gesprächskonzerten, doch auf dieses Projekt hatte sie sich fast ein Jahr lang vorbereitet. Eindrucksvoll der Liederzyklus von dem heute in Prag lebenden Komponisten Petr Eben nach Gedichten von Rainer Maria Rilke, »Lieblingsdichter« der Künstlerin. Und das bekannte »Lied der Ruth«, ein Gesang zur Trauung - den alttestamentarischen Text hatte Petr Eben zunächst in der tschechischen Version in Musik umgesetzt und dann ins Deutsche übertragen - faszinierte das Publikum. Harmonisches, fein aufeinander abgestimmtes Zusammenwirken von Stimme und Klavier auch bei den biblischen Liedern von Antonin Dvorak, die 1894 in New York entstanden. In einer für den Komponisten emotional schwierigen Phase, als er von einem Teil seiner Familie getrennt am Konservatorium unterrichtete. Die tiefe Gläubigkeit, sein Vertrauen in einen gerechten Gott, findet in diesen Liedern ihren besonderen und sehr persönlichen Ausdruck. Der ebenfalls in Mähren beheimatete Leos Janacek beschäftigte sich zu Beginn seiner Arbeit an der Komposition »Auf verwachsenen Pfaden« intensiv mit der Sammlung und Veröffentlichung mährischer Volksmusik, entwickelte eine eine eigene Musiktheorie, die »Theorie der Sprachmelodie«. Peter Gunde, freischaffender Künstler, begeisterte die Zuhörer mit seinem virtuosen Klavierspiel, immer konzentriert eingehend auf den Gesang von Monika Macke. Riesen-Applaus für das »ideale« Künstlerpaar.
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