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»Städtebaulich sinnvoll«

Bahnübergang genehmigt, aber nicht einkalkuliert


Schloß Holte-Stukenbrock (kl). Rund zwei Jahre lang hat die Stadt auf die so genannte Kreuzungsvereinbarung mit der Deutschen Bahn gewartet, nun ist sie im Rathaus eingetroffen. Das berichtete während der Ratssitzung am Dienstag Bürgermeister Hubert Erichlandwehr. Es geht um den Bahnübergang zwischen der Bahnhofstraße und dem Holter Ortszentrum.
Etwa beim Juwelier Fleiter soll ein breiter Fußweg die Bahngleise kreuzen, damit Passanten auf kurzem Weg von der einen Einkaufsmeile zur anderen gelangen. Darauf warten am Holter Kirchplatz die Gewerbetreibenden, hoffen sie doch durch die bessere Anbindung auf mehr Laufkundschaft.
Der Bahnübergang ist Bestandteil des Bebauungsplans, was aber noch lange nicht bedeutet, dass er angesichts der knappen städtischen Finanzen auch verwirklicht wird. Denn das ganze Unternehmen kommt auf einen Betrag von knapp einer Million Euro. 346000 Euro will die Bahn für die Herstellung der Übergangs haben, einschließlich aller technischer Notwendigkeiten. 495000 Euro beträgt die so genannte Ablösesumme, damit sind aber ein für alle mal alle Wartungskosten abgegolten. 100000 bis 150000 Euro werden für den Grunderwerb veranschlagt, wobei ein Teil der notwendigen Grundstücke schon erworben ist.
Ob es möglicherweise noch aus irgendeinem Topf einen Zuschuss gibt, will die Stadtverwaltung klären, dann soll das Thema auf die Tagesordnung im zuständigen Ausschuss. »Wenn er dort beschlossen würde, könnte man ihn 2005 oder 2006 umsetzen«, sagt Hubert Erichlandwehr. Städtebaulich mache der Übergang Sinn. Auch müsse man bedenken, dass ebenerdige Bahnübergänge eigentlich nach geltendem Recht nicht mehr genehmigungsfähig seien. »Wir haben das noch gerade hinbekommen.« Fünf Jahre ist die Genehmigung gültig, wird der Bahnübergang in dieser Zeit nicht gebaut oder wird die Genehmigung nicht verlängert, ist das Projekt ein für alle Mal gestorben.
Nur einen kleinen Nachteil müssten die Holter bei der Verwirklichung in Kauf nehmen: Weil es sich um den dritten Bahnübergang innerhalb einer Distanz von 500 Metern handelt, ist es nicht möglich, ihn separat anzusteuern. Er würde also mit dem benachbarten Übergang Bahnhofstraße gleichzeitig geschlossen und geöffnet. Daraus resultiert eine geringfügig längere Wartezeit: etwa zehn Sekunden.

Artikel vom 05.11.2004