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Loewe unter Druck

Konkurrenz durch Billig-Karten aus dem Osten


Von Bernhard Hertlein
Bielefeld (WB). Überkapazitäten auf dem Sektor von Spezialdruckerzeugnissen machen der Bielefelder Loewe Druck & Verlag GmbH & Co. KG zu schaffen. Aus Liquiditätsgründen wurde die Auszahlung der Oktober-Löhne und -Gehälter für kurze Zeit verschoben. In den nächsten Tagen finden wichtige Verhandlungen zwischen dem Familienunternehmen und den Banken über eine Erweiterung der Kreditlinien statt. Danach, so hofft Geschäftsführer Werner Ringel, würden die Probleme behoben sein.
Betroffen sind 150 der 240 Mitarbeiter der Firmengruppe. Ausgenommen von der Maßnahme ist Ringel zufolge das Tochterunternehmen Loewe Logistik & Service. Die gesamte Gruppe erzielte zuletzt einen Umsatz von 35 Millionen Euro.
Das grafische Gewerbe kämpft in Deutschland seit geraumer Zeit gegen schwierige Marktbedingungen und dadurch erzwungene Preisrückgänge. Ringel nannte als Beispiel die von Loewe in Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom entwickelten »Prepaid«-Telefonkarten. Nachdem zunächst 25 Personen zusätzlich eingestellt wurden, machen nun osteuropäische Hersteller Loewe das Feld strittig. Unter den Konkurrenten sind, so Ringel, ehemalige Gelddruckereien, die weiter die Protektion ihres Staates genießen.
Zusätzlich leidet der ebenfalls von Loewe betriebene Druck von Tickets unter anderem für Reisefirmen und die Deutsche Bahn seit einiger Zeit unter dem Rückgängen in der Tourismusbranche. Dazu kommt die wachsende Zahl von Internet-Buchungen.
www.loewe-gruppe.de

Artikel vom 03.11.2004