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»Mit Heimbewohnern ins Gespräch kommen«

Bei Finissage malen junge Leute bleibendes, lebensfrohes Wandbild in der »Rosenhöhe«


Brackwede (ho). »Alt trifft jung« - dieses geflügelte Wort wird im Altenheim »Rosenhöhe« seit Jahren immer wieder neu mit verschiedenen lebendigen Aktivitäten erfüllt. Jüngstes Projekt war eine Ausstellung der Sparte Kunst der Bielefelder Musik-und Kunstschule, die mit einer eindrucksvollen Finissage beendet wurde. Gleichzeitig war der Abschluss Auftakt zu einer neuen Kunstaktion.
In der »Rosenhöhe« gab es im Untergeschoss Wände, die kein Bild zierte. Das hat sich geändert. Noch am Finissage-Tag griffen etwa 50 Kinder und Jugendliche zu Pinsel und Farbe, zauberten ein großes bleibendes Kunstbild auf die nackte Fläche. Unter dem Titel »Der Blick in den Garten« entstand eine farbenfrohe Ansammlung von Tieren, Pflanzen und Phantasien. Marion Dewert-Girod, Leiterin des Seniorenzentrums: »Mit den lebensfrohen Figuren haben wir eine bleibende Belebung erreicht, bieten Anlass, miteinander oder mit Besuchern ins Gespräch zu kommen«.
Und genau das sollte auch die zu Ende gegangene Ausstellung der etwa 90, zumeist auf Holztafeln mit Acrylfarben, entstandenen Kunstwerke bewirken. Die Kinder und Jugendlichen der Kunst-und Musikschule, die unter Leitung von Susanne Schmnidt-Minuth malen, hatten eigene Ideen umgesetzt, meist Tierporträts in der Altersgruppe sechs bis acht Jahre, die Größeren (bis 17 Jahre) präsentierten »Kunst auf Rezept«. Fotografin Merle Bode setzte mit ihren Fotos frei nach Paul Klee »das Wesen der Dinge zu erkennen« einen künstlerischen Prozess in Gang. »Mit realistischen Blumenbildern kann jeder etwas anfangen, abstrakte Dinge sind interpretationsbedürftig. Und genau an diesem Punkt kommen die betagten Bewohner ins Gespräch miteinander oder mit Besuchern, lassen sich in die Welt der Jugendlichen von heute entführen«, sagt Susanne Schmidt-Minuth.
Die Finissage, mit frisch improvisierten Performances, entzückte die Senioren. Aufführungen der »Elf alten Eulen« und »Die sieben Prinzessinnen« fanden ebenso Anklang wie die musikalischen Interpretationen der »Cello-Kinder« unter Leitung von Doris During.

Artikel vom 04.11.2004