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Menschen in
unserer Stadt
Rolf Hüllinghorst
DHS-Geschäftsführer

»Deutschland ist, was die Suchtprävention betrifft, wie eine Wiese mit 1000 Blumen«, sagt Rolf Hüllinghorst. »Aber jede macht, was sie will.« Um etwas mehr Ordnung in das Geflecht von Hilfsangeboten rund um Alkohol-, Drogen- und andere Abhängigkeiten zu bringen, hat der Geschäftsführer der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) mit Sitz in Hamm eine bundesweite Fachkonferenz mit organisiert. Mehr als 700 Teilnehmer aus dem In- und Ausland treffen sich vom 8. bis 10. November in der Bielefelder Stadthalle, um in Fachvorträgen, Diskussionen und Seminaren nach gemeinsamen wie neuen Wegen der Vorbeugung zu suchen.
Rolf Hüllinghorst, gebürtiger Bielefelder und nach Zwischenstationen in Berlin und Braunschweig über Gadderbaum seit sechs Jahren wieder in Schildesche wohnhaft, stieß bereits 1957 zur Guttempler-Jugend. Familiäre Erfahrungen machten es für ihn selbstverständlich, dem Alkohol-Missbrauch den Kampf anzusagen. »Dabei geht es auch um Fragen der Brüderlichkeit«, so der 60-Jährige.
Beruflich orientierte sich der gelernte Eisenhändler um, als er an der Fachhochschule für Sozialwesen Sozialpädagogik studierte, für ein Jahr zum Praxisanleiter für Selbsthilfegruppen avancierte und anschließend zehn Jahre beim Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband (DPWV) für die Betreuung der Mitgliedsorganisationen zuständig war. 1990 wechselte er vom DHS-Vorstand in dessen Geschäftsführung. Heute fühlt er sich in der Europäischen Drogenberatungsstelle in Lissabon ebenso zu Hause wie bei Strategiegesprächen in Dublin.
»Mein Klassenlehrer würde sich wundern, wie gut ich inzwischen Englisch spreche«, lacht der Kosmopolit. Und weiß, dass Alkohol- und Drogensucht ein gesellschaftliches Problem sind. Deshalb engagierte er sich zwischenzeitlich auch kommunalpolitisch, war Mitglied der Bezirksvertretung Gadderbaum und saß von 1988 bis 1990 für die SPD im Rat der Stadt Bielefeld.
Ehefrau Sabine sowie die Kinder Antje (33), Katrin (31), Britta (21) und Stefan (18) sehen den Ehemann und Vater in der Freizeit gerne lesen oder wandern Ñ rund um den Obersee oder im Teuto bei »Peter auf'm Berge«.Gerhard Hülsegge

Artikel vom 03.11.2004