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Abzocke mit Feuerlöschern

Funktionstüchtige Geräte sinnlos geprüft


Bielefeld (hz). Die Geschäftsleute von der »Marktpassage« an der Bahnhofstraße fühlen sich schwer verschaukelt. Grund: In mindestens zwei Fällen sind von einer Firma für Brandschutzeinrichtungen aus dem lippischen Lemgo sinnlos Feuerlöscher auf ihre Funktionstüchtigkeit hin geprüft worden. Pure Geldschneiderei, ärgern sich die Betroffenen, denn die Prüfplaketten auf den roten Geräten seien noch weit bis in das nächste Jahr hinein gültig gewesen. 34,80 Euro kassierte der »Kundendienst« aus Lemgo beispielsweise für die »Kontrolle« eines funktionstüchtigen Löschers in der Änderungsschneiderei der »Marktpassage«.
»Das erleben wir leider häufiger«, kommentierte am Freitag stellvertretender Feuerwehrchef Bernd Heißenberg die Vorfälle. In der Branche der Prüfdienste für Brandschutzeinrichtungen gebe es leider auch »schwarze Schafe«: »Da wird einfach die Ahnungslosigkeit der Betroffenen ausgenutzt.« Allerdings: Strafbar sei das Vorgehen der Lemgoer Firma in der »Marktpassage« nicht.
Denn die wie im aktuellen Fall ausschließlich ausländischen Geschäftsleute von der Bahnhofsstraße hätten dem Prüfdienst ja freiwillig Zugang zu ihren Räumlichkeiten gewährt. Eine Vorschrift, Feuerlöscher-Kontrolleure ins Haus lassen zu müssen, gebe es nicht. Trotzdem rät Vize-Wehrchef Heißenberg, die unter Umständen lebensrettenden Geräte mindestens alle zwei Jahre von einem Fachmann auf ihre Funktionstüchtigkeit hin testen zu lassen.

Artikel vom 30.10.2004