Eckardtsheim (mcs). Besinnliche Musik und nachdenklich stimmende Texte prägten am Sonntag eine Andacht zum Reformationstag in der Eckardtskirche. Der Chor CIS, das Ensemble und die Brass Teens des Posaunenchors Eckardtsheim unter der Gesamtleitung von Frank Plewka sowie Pastor Bertold Becker waren daran beteiligt.
Ganz im Zeichen des Nachwuchses stand die stimmungsvolle Abendmeditation, bei deren Ausgestaltung insgesamt 27 junge Blechbläserinnen und -bläser den zahlreichen Besuchern in immer neuen Besetzungen Kostproben ihres Könnens gaben. Die Brass Teens etwa präsentierten schwungvoll arrangierte moderne geistliche Musik. Mit großer Spielfreude, gut miteinander harmonierend, überzeugten sie mit »Majesty«, »ItÕs Me Oh Lord« und »Hevenu shalom alejchem«. Die fünf fortgeschrittenen Spieler des Chors CIS intonierten zunächst ein Canzon von Gabrieli, bevor sie die Bach-Motette »Wie sich ein Vater erbarmet« zu Gehör brachten. Dichte Klangbögen garniert mit perlenden Läufen bestimmten den strahlend-festlichen Klassikvortrag. Todtraurig, aber zugleich anrührend schön gerieten Brittens »Russian Funeral« und eine Faure-Pavane in der meditativ-besinnlichen Interpretation des Ensembles. Nicht nur in der wunderschönen Kirchenakustik sondern auch in Herzen der Zuhörer hallten die intensiv-emotionalen Klänge nach. Mit kritischen Denkanstößen zum Reformationstag reicherte Pfarrer Bertold Becker das Musikprogramm an. Anhand von Texten des bekannten Kabarettisten Hanns-Dieter Hüsch spürte er den Fragen nach: Wie verstehe ich mich selbst? Was ist wichtig in meinem Leben? Was ist der Grund, der mich trägt? Äußerst provokativ geriet dabei speziell die Episode über Gott, der aus der Kirche austritt. Nach Hanns-Dieter Hüsch »ein großer Befreiungsschlag«. Denn, so der Querdenker: Gott ist mehr als »nur« Kirche.
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