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In der Weite
liegt auch die
Geborgenheit

Renovierte Stiftskirche eröffnet

Von Elke Wemhöner
und Carsten Borgmeier (Foto)
Schildesche(WB). Mit einem fröhlichen, von Musik geprägten Gottesdienst nahm am Sonntag die Ev. Stiftskirchengemeinde Schildesche ihr renoviertes Gotteshaus wieder in Besitz. Kirchenraum und Orgel »strahlen« in neuem Glanz, optisch als auch akustisch. Der Altar soll als nächstes im kommenden Jahr restauriert werden.

Pfarrer Hans-Jürgen Feldmann begrüßte zusammen mit seinen Amtsbrüdern die Gemeinde, die die gelungene Renovierung zusammen mit dem Reformationsfest beging. Die Zeit der Askese und des Verzichts sei vorüber, freute sich der Seelsorger über den Abschluss der vier Monate dauernden Renovierungsarbeiten. »Die Menschen brauchen solche Stätten«, betonte Pfarrer Feldmann in seiner Predigt und wies daraufhin, dass Weite und Höhe, Maß und Geborgenheit sich darin vereinigen. Und während seiner Worte kam die Sonne kurz heraus und ließ die neuen warmen Farben der Wände und der Ornamentik erstrahlen.
Im zweiten Teil der Predigt, die sich insgesamt durch Direktheit und anschauliche Formulierungen auszeichnete, rückte Pfarrer Feldmann Martin Luther ins Blickfeld. Ein Reformator, der überzeugen und nicht überrumpeln wollte. Dessen Wirken fasste der Schildescher Seelsorger unter den Begriff »Flurbereinigung«.
War das Lied »Tut mir auf die schöne Pforte«, der passenden musikalische Auftakt nach der Wieder-Eröffnung gewesen, so durfte im weiteren Verlauf des Gottesdienstes anlässlich des Reformationstages »Ein feste Burg ist unser Gott« nicht fehlen. Die Kantorei, die wie der Posaunenchor unter Leitung von Barbara Jansen-Ittig stand, gestaltete den Zwischengesang und erfreute die Gemeinde dann noch mit »Fürchte dich nicht«, aus dem Elias von Felix Mendelssohn-Bartholdy.
Kantorin Jansen-Ittig setzte gleich zu Beginn des Gottesdienstes mit der Toccata F-Dur von Johann Sebastian Bach einen Glanzpunkt, der Dank der Säuberung des Instruments besonders strahlend ausfiel.

Artikel vom 01.11.2004