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Abschied vom
Diplom-Ingenieur

Umfrage zu Bachelor und Master

Düsseldorf (WB). Vier von fünf Unternehmen fühlen sich nicht ausreichend über die Studienreform informiert und die damit verbundene Tatsache, dass die Bachelor- und Masterabschlüsse den Diplom-Ingenieur ersetzen sollen.

Das ist das Ergebnis einer Befragung der VDI Nachrichten und des Fraunhofer-Institutes für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, an der 300 Unternehmen aus den Branchen Maschinen- und Anlagenbau, Fahrzeugbau, Elektrotechnik, Chemie, Pharma und technische Dienstleister teilnahmen. Gut 70 Prozent der Betriebe sind international aufgestellt. Die Betriebsgrößen verteilen sich auf alle Klassen, wobei Großunternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeiter stärker vertreten sind.
In der Studie zum Thema »Bachelor und Master statt Diplom« konnten etwa 17 Prozent der Unternehmen darauf verweisen, dass sie bereits Bachelor- oder Masterabsolventen eingestellt haben. Ihrer Erfahrung nach ist der Bachelor of Engineering gleichzusetzen mit dem Abschluss Diplom-Ingenieur. Ein Viertel dieser Unternehmen beurteilt ihn als weniger qualifiziert.
Die Unternehmen erhoffen sich, dass die Absolventen praxisorientierter als bisher ausgebildet sind, über mehr Fremdsprachenkenntnisse und internationale Erfahrung verfügen. Ferner erwarten sie von der neuen zweistufigen Ausbildung in erster Linie eine kürzere Studiendauer und jüngere Absolventen.
Jedes dritte Unternehmen befürchtet allerdings, dass der hohe Qualitätsstandard der der bisherigen Ausbildung verloren geht und dass »die Schmalspurausbildung das Forschungs- und Innovationspotential gefährdet.« Dass die Abschaffung des akademischen Grades Diplom-Ingenieur den Technologie-Standort Deutschland gefährden könnte, glauben nur 17 Prozent.

Artikel vom 30.10.2004