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Hietkamp rettet einen Punkt

»Grottenkick« in Hälfte eins ein Rückfall in vergessen geglaubte Zeiten

Von Dirk Heidemann
und Wolfgang Wotke (Fotos)
Gütersloh (WB). In Halbzeit eins einen Punkt gewonnen, in Halbzeit zwei zwei Zähler verloren - auf diesen Nenner lässt sich das torlose 0:0 zwischen dem FC Gütersloh 2000 und dem erwartet starken Aufsteiger Sportfreunde Lotte bringen. »Im Endeffekt ist das Remis ein gerechtes Ergebnis«, konnte Rob Reekers mit dem einen Punkt am Ende auch gut leben.

Denn im ersten Abschnitt leistete sich der FCG einen schlimmen Rückfall in längst vergessen geglaubte Zeiten. »Das war ein echter Grottenkick«, wollte Dirk Flock überhaupt nichts beschönigen. Die lauffreudigen Gäste brillierten mit ihrem variablen Offensivspiel und hätten bereits zur Pause deutlich führen müssen. Quälend langsam hingegen das Aufbauspiel des FCG mit den bereits in Schermbeck gesehenen Schwächen. »Wieder einmal haben wir von hinten heraus viel zu kompliziert gespielt und den Ball über zu viele Stationen laufen lassen«, monierte Reekers, dessen Team sich in der ersten Hälfte nicht eine einzige Torchance erarbeiten konnte.
Ganz anders die Gäste. Schnell spielte Sven Hozjak in der 25 Minute den Ball rechts hinaus auf Sergej Leonhard, dessen scharfe Hereingabe der am zweiten Pfosten stehende Mirco Heger beinahe zum 0:1 verwertet hätte. Der rechte Oberschenkel von Robert Hietkamp und die Querlatte verhinderten dann in der 33. Minute den Gütersloher Rückstand. Zudem reagierte Hietkamp bei einem Pahlig-Flachschuss glänzend (35.) und Maximilian Heinrich hatte in der 45. Minute Glück, dass Schiedsrichter Heiko Schneider seinen Ausrutscher in Höhe der Mittellinie als Foulspiel von Heger wertete - der Sportfreund wäre sonst auf und davon gewesen. »Bis zur Pause haben wir viel zu ängstlich agiert. Da war wohl noch das Ergebnis aus Schermbeck in den Hinterköpfen«, versuchte Rob Reekers den gehemmten Oberligafußball seiner Mannschaft zu erklären, während sich Dirk Flock bei Robert Hietkamp bedankte: »Er hat uns das 0:0 gerettet.«
Wiederum Hietkamp vereitelte in der 49. Minute mit einer Faust die nächste Lotter Großchance durch Heger, ehe endlich der FCG gefährlich vor das Tor von Sven Wilmsmeier kam. Doch der Schlussmann parierte den Schuss von Dirk Flock, der zuvor den Lotter Kapitän Sebastian Lodter aussteigen ließ. Dann wurde es etwas ruhiger auf dem Spielfeld, denn der FCG bekam die Partie nun zusehends besser in den Griff. Die dickste Gelegenheit, der Begegnung noch einen Sieger zu bescheren, vergab jedoch Jörg Pahlig. Der Lotter brachte in der 76. Minute das Kunststück fertig, den Ball am leeren Tor vorbeizuschieben. Zuvor hatte sich Daniel Eckel einen schlimmen Patzer geleistet und das Leder ohne Not an Leonhard verloren.
Auch der FCG durfte noch einmal am »Dreier« schnuppern, als der glücklose Yusuf Kaba mit einer Flanke Flock bediente, »Flocke« das Leder kontrollierte und wieder auf Kaba ablegte, dessen Schuss aus kurzer Distanz jedoch von Sebastian Lodter noch vor der Torlinie abgeblockt werden konnten. Kaba stand auch in der Nachspielzeit im Blickpunkt, als er alleine auf das Lotter Tor zulaufend nach Meinung des insgesamt schwachen Referees Schneider durch eine Notbremse von Wolfram Rohleder gestoppt wurde, der allerdings klar den Ball spielte. Der daraus resultierende Freistoß von Helge Bittner blieb aber in der Lotter Mauer hängen.

Artikel vom 01.11.2004