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TSG: Remis im
Abstiegsschlager

Keeper Epkenhans hält Strafstoß

Von Stephan Dittmar
und Wolfgang Wotke (Foto)
Harsewinkel (WB). Jetzt kann die TSG Harsewinkel wohl nur noch ein Wunder retten. Im Abstiegsknaller gegen den FC Türk Sport Bielefeld kam das heimische Landesliga-Schlusslicht nicht über ein mageres 1:1 (0:0) hinaus.

»Das Unentschieden hilft uns keinen Schritt weiter. Leider haben wir den ersten Durchgang total verpennt. Das ist typisch für uns. Wir brauchen immer viel zu lange, um so richtig ins Spiel zu finden. Das ist mir ein absolutes Rätsel«, kann sich auch TSG-Coach Wolfgang Grübel die notorischen Anlaufschwierigkeiten seiner Elf nicht erklären.
Dabei war vorher klar: gegen den Vorletzten aus Bielefeld musste mit aller Macht ein »Dreier« her! Doch die dazu notwendige Einstellung riefen die Kicker vom Moddenbach erst in der zweiten Halbzeit ab. Vor dem Seitenwechsel blieben die Gastgeber über weite Strecken blass. Nur Vito Lombardi setzte nach einem Freistoß von Michael Lübbert mal ein Ausrufezeichen. Der quirlige Mittelfeldakteur riskierte nach einem Abpraller alles und hielt voll drauf - leider klatschte sein »Hammer« nur gegen das Lattenkreuz. »Das ist fast schon symptomatisch. Bei anderen Teams geht so ein Ball rein«, haderte »Wolla« mit dem Schicksal.
Erst nach dem Seitenwechsel kam dann endlich auch die TSG-Offensive so richtig auf Touren. Den schönsten Spielzug des Tages krönte Metin Menteretzi mit seinem Kopfballtreffer zur mittlerweile verdienten Führung (65.). Zuvor hatte sich Andre Cyllok auf der rechten Seite vehement durchgesetzt und den Ball mit viel Gefühl in den Strafraum geflankt. Doch nur sechs Minuten später war die Herrlichkeit der Hausherren schon wieder dahin: Lübbert kam bei einem hohen Ball auf den zweiten Pfosten den berühmten Schritt zu spät und Abban Gündoglu markierte den Ausgleich.
In der Schlussphase parierte der sehr gut aufgelegte TSG-Keeper Carsten Epkenhans sogar noch einen Foulelfmeter von Gündoglu (86.), der von Björn Misselhorn verschuldet worden war. Im direkten Gegenzug hatte Cyllok die Riesenchance, seine Farben erneut in Front zu bringen - doch das Leder strich wenige Zentimeter am Pfosten vorbei. »Ich kann nur hoffen, dass der Knoten so langsam platzt. Uns läuft leider die Zeit davon«, flüchtet sich Grübel in Durchhalteparolen.
TSG Harsewinkel: Epkenhans - Misselhorn - Steinkamp, Graham - Lombardi, Schröder (70. Norek), Coban, Lübbert (70. Giavante), Cyllok - Menteretzi, Köhl (75. M. Gök).

Artikel vom 01.11.2004