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Altbekanntes neu gesehen

Bildband: Franz-Josef Rütz hat Ostfalen fotografiert


Bielefeld (bp). Sein Buch hat Franz-Josef Rütz »Ostfälische Impressionen« genannt.
Ja, Sie haben richtig gelesen: ostfälisch. Er weiß, dass das stutzen lässt, weil sich der eigentlich widersprüchliche Name »Ostwestfalen« in den Köpfen schon fest gesetzt hat. Rütz rebelliert dagegen und benennt den westlichen Teil Falens »Westfalen« und den östlichen Teil »Ostfalen«.
Rütz, der seit 1989 ausschließlich filmt und fotografiert, hat einen opulenten Bildband aufgelegt, der ostfälische Schönheiten zeigt. Dazu gehört Bielefeld mit der Sparrenburg, mit Kirchdornberg, Olderdissen und dem Markt in Brackwede, dazu gehört vor allem Landschaft: sanfte Hügel, Dunst, Schnee, Wald.
Seit gestern ist der Bildband im Handel; in der Buchhandlung Stute an der Niedernstraße stellten Rütz und sein Bielefelder Verleger Thomas P. Kiper ihn vor.
Franz-Josef Rütz hat sich mit seinen Fotobänden und Filmen nicht auf seine Heimat beschränkt - auch wenn es »Westfälische Impressionen« von ihm gibt. Inzwischen hat er zehn Bildbände veröffentlicht, darunter die besonders erfolgreichen »Sylter Impressionen«. Rütz drehte überdies Dokumentarfilme über Sibirien. Und dort will er bald wieder arbeiten: Rütz plant eine Tour von Nowosibirsk in Richtung Süden, die ihn durch die Wüste Gobi nach Nepal und Tibet führen wird. Durch Indien ist eine Route bis an den Golf von Bengalen geplant.
Rütz, in Münster geboren, wohnt inzwischen in Rietberg und hat schon viel gesehen, sagt aber: »West- und Ostfalen gehören für mich zu den schönsten Gegenden Deutschlands.« Hier kennt er jeden Winkel, und in jedem Winkel versucht er den richtigen Winkel für die Kamera zu finden. Rütz bemüht sich, das Besondere im Altbekannten zu zeigen.
Rütz war viele Jahre im Marketing eines Modeunternehmens tätig, bevor er Erfolg mit Film und Fotografie hatte. Die »Westfälischen Impressionen« markieren einen Wendepunkt: Der Band erreichte vier Auflagen, und das machte ihm Mut, den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen.
Verleger Thomas P. Kiper: »Für mich hat das Buch über Ostfalen auch etwas Beruhigendes. Dabei lassen die Motive keinerlei Langeweile aufkommen.«

Artikel vom 29.10.2004