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Heidewald:
Protest gegen
Mobilfunk

Anwohner warnen vor Gefahren

Von Michael Delker
Gütersloh (WB). Am Heidewald regt sich Unmut gegen die geplante Aufstellung von Mobilfunk-Antennen. In einem Bürgerantrag fordern 93 Anwohner die Stadt auf, von einer Genehmigung der Anlagen die Finger zu lassen.

Für die Anwohner ist der Bereich des Heidewaldstadions ein so genannter »sensibler Standort«, wie sie im Laufe des Jahres von einer Arbeitsgruppe auch für Gütersloher Kindergärten, Schulen, Spielplätze, Krankenhäuser und Altenheime festgelegt wurden. Zwar hat die Stadt wegen des Baurechts nur geringen Einfluss auf die Standortauswahl von Mobilfunkanlagen, doch soll an die Betreiberfirmen die Bitte weitergegeben werden, in den sensiblen Bereichen die Strahlung möglichst gering zu halten. Darauf berufen sich die 93 Unterzeichner des Bürgerantrags. »Auf dem Gelände des Heidewalds befindet sich ein Spielplatz, der Bau eines Altenheims auf dem Vossen-Gelände wurde bereits beschlossen«, erklärt Reinhard Altewischer als Sprecher der Anlieger. Als weiteres Argument führt er an, dass der Spielbetrieb auf dem Ludwig-Wolker-Platz eingestellt und auf den Sportplatz neben dem Heidewaldstadion verlagert werden soll. »Die dort trainierenden Kinder- und Jugendmannschaften würden also der Strahlenbelastung in hohem Maße ausgesetzt«, so die Kritik. Ebenfalls besonders betroffen sei die Von-Schell-Straße. Allein in diesem Wohngebiet lebten 41 Senioren und 39 Kinder unter zwölf Jahren. Einige der Betroffenen könnten direkt von ihrem Schlafzimmer aus auf den betroffenen Flutlichtmasten sehen.
»Wir Anwohner warnen vor der Argumentation, gesundheitliche Gefahren durch die Strahlenbelastung seien nicht erwiesen. Ebenso wenig sind sie auszuschließen«, erklärt Altewischer in dem Antrag. Er verweist auf Klagen von Betroffenen über Herzrasen, Kreislaufbeschwerden, Schlafstörungen und Kopfweh. Die Anwohner seien nicht bereit, eine Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität oder Wertminderung ihrer Grundstücke kampflos hinzunehmen.
Die Stadt schlägt dem am 8. November tagenden Hauptausschuss vor, den Bürgerantrag zur Beratung in den nächsten Grundstücksausschuss zu verweisen.

Artikel vom 29.10.2004