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Sporthaus Schöppner
gestern versteigert

Eheleute Nuri und Lena Esen sind die neuen Besitzer


Von Wolfgang Wotke
Gütersloh (WB). »291 000 Euro zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten.« Als Rechtspfleger Martin Wiefel gestern um 10.19 Uhr im Saal 105 des Amtsgerichtes Gütersloh die Bietzeit für beendet erklärte, da hatten Nuri und Lena Esen ihre Nasen vorn. Trotz hartnäckiger Konkurrenten, zwei Innenarchitekten aus Gütersloh und Halle sowie der Zwangsverwalter Peter Oesterhellweg, konnten sich die Inhaber eines Immobilienunternehmens in Gütersloh mit ihrem Gebot letztendlich durchsetzen und ersteigerten für 291 000 Euro das begehrte Wohn- und Geschäftsgebäude mitten in der City: Das ehemalige Sporthaus Schöppner an der Berliner Straße kam unter den Hammer.
Der Verkehrswert für die Immobilie wurde laut eines Gutachtens auf 440 000 Euro festgesetzt. Das Mindestgebot lag bei 220 000 Euro, dazu kommen noch die Gerichtskosten in Höhe von 7284,92 Euro und die zu zahlenden Grunderwerbssteuern, die sich auf 2105,04 Euro belaufen. Die Ver-steigerung des ehemaligen Sporthauses Schöppner, so Rechtspfleger Martin Wiefel, wurde auf Antrag von der Firma Intersport durchgeführt, die mehrmals im Grundbuch eingetragen ist. Weitere Antragsteller waren die Stadtkasse und die Sparkasse Gütersloh.
Steigende Mieten und vor allem sinkende Umsätze zwangen das Gütersloher Traditionsgeschäft im Dezember 2002 in die Knie. Der damalige Inhaber Gerhard Schöppner nannte aber auch persönliche Gründe für die Schließung. Er hatte vor 22 Jahren das Geschäft von seinem Vater übernommen. Bis dahin existierte Schöppner 50 Jahre lang in Gütersloh.
Die stolzen und frisch gebackenen neuen Besitzer wollten gestern über ihre zukünftigen Pläne noch nicht sprechen. Der offizielle und schriftliche Zuschlag wurde übrigens für eine Woche ausgesetzt, da der Antragsteller, die Intersport GmbH, gestern bei der Versteigerung nicht anwesend war. Der Zuschlag ergeht am kommenden Donnerstag, 4. November, um 8.30 Uhr.

Artikel vom 29.10.2004