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Ein imposantes
Feuerwerk der
Musik gezündet

Benefizkonzert brachte 4000 Euro

Von Malte Samtenschnieder
(Text und Fotos)
Brackwede (mcs). »Drill mit Herz« servierten die Musiker des Wehrbereichsmusikkorps II aus Münster Mittwochabend bei ihrem gefeierten Gastspiel in der gut besuchten Aula der Realschule Brackwede. Etwa 4000 Euro kamen beim Benefizkonzert zu Gunsten des Brackweder Freibads zusammen.

Nicht nur Freibadfördervereins-Vorsitzender Peter Rausch zeigte sich mit der Resonanz auf die Wohltätigkeitsveranstaltung sehr zufrieden. Auch Initiator Siegfried Kienitz freute sich über die beachtliche Finanzspritze, die dem Brackweder Freibad dank des guten Besucherzuspruchs zugute kommen kann.
»Das Geld legen wir an die Seite für schwere Zeiten, damit unser Freibad - selbst wenn die öffentlichen Fördermittel künftig weiter gekürzt werden sollten - auch langfristig geöffnet bleiben kann«, sagte der Bezirksvorsteher dem WESTFALEN-BLATT. Wie berichtet, soll die Förderung durch die BBF 2006 auslaufen.
Als Ehrengäste begrüßte Siegfried Kienitz Feuerwehr-Abordnungen aus Brackwede, Kupferhammer, Quelle und Ummeln beim Konzert. »Mit den Freikarten, die Sie von uns erhalten haben, möchten wir uns dafür bedanken, dass Sie in jedem Frühjahr ehrenamtlich, die Schwimmbassins reinigen«, so der Gastgeber.
Kleine Präsente hielt Siegfried Kienitz bei Konzertende auch für die Damen und Herren des Wehrbereichsmusikkorps II parat. Zurecht. Denn unter der Leitung von Oberstleutnant Reinhard Kiauka hatten die Ausführenden ein imposantes Musik-Feuerwerk gezündet.
Zum einen bedienten die Akteure die Erwartungen der Freunde traditioneller Militärmusik mit von großem Klangvolumen getragenen, zackig-präzisen Marsch-Interpretationen. Doch für gelungene Abstecher in Gefilde jenseits der »ausgetretenen Pfade« - beispielsweise in die sinfonische Blasmusik - erntete das voller Energie aufspielende Orchester ebenfalls viel Applaus.
Spannungsgeladen gerieten etwa die bombastische »Don Quixote«-Groteske oder das mystisch angehauchte »Strathcarron«. Hervorragende Ensembleleistungen wurden dabei immer wieder durch brillante Solo-Einlagen ergänzt. So spielte Oberfeldwebel Frank Berger nur mit dem Mundstück seiner Trompete den weltberühmten Blues aus dem Film »Verdammt in alle Ewigkeit«, während Oberweldfebel Holger Pohl bei »A Lionel Hampton Tribute« virtuos die Schlegel über die Metallplättchen seines Vibraphons wirbeln ließ.
Jazz-Sängerin Linda Mikulec hingegen drückte dem finalen »Best Of Olivia Newton John« einen klangvollen Stempel auf. Mit anrührender warm timbrierter Gänsehautstimme animierte sie das Publikum durch ihren lebendigen Auftritt zu nicht enden wollendem Applaus.
Dieser blieb nicht ohne Wirkung: Erst nach zwei Zugaben konnten die Musiker endgültig die Bühne verlassen. Ein großartiger Abend war zu Ende.

Artikel vom 29.10.2004