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Welsch spricht ein Machtwort

FCG-Damen verzichten auf Heidewald-Vorrecht - Lotte dankbarer Gegner

Gütersloh (dh). Erst in sechs Wochen empfängt der FC Gütersloh 2000 die Amateure des FC Schalke 04. Doch das letzte Heimspiel des Fußball-Oberligisten in diesem Jahr beschäftigt schon jetzt die Verantwortlichen des Vereins. Grund: Am 5. Dezember genießen auch die Fußball-Damen des FCG Heimrecht - und die haben im Heidewald Vorrecht, da sie in der 2. Liga spielen. Ein Machtwort von Präsident Frank M. Welsch hat jetzt für klare Verhältnisse gesorgt: Die Herren dürfen im Heidewald kicken.

Die Frauenabteilung hat ohne zu Murren nachgegeben. »Wir wollen keinen Stress im Verein und bestehen daher nicht auf unser Recht«, beschäftigte sich Teammanager Olaf Goldbecker bereits seit Beginn der Woche um eine Verlegung der Aufgabe gegen den Hamburger SV II. Die naheliegendste Lösung, die Partie bereits am Samstag stattfinden zu lassen, lässt sich entgegen erster Befürchtungen nun wohl doch realisieren. »Der HSV hat gestern grünes Licht gegeben. Ehrlich gesagt, hatte ich nicht an eine Einigung geglaubt«, erklärt Goldbecker. Einzige Alternative für den Sonntags-Termin wäre ein Umzug in das LAZ Nord gewesen. Problem: die Spielstätte ist vom DFB für Partien der Zweitligamannschaft des FCG nicht abgenommen worden. Auf den Kosten in Höhe von 150 Euro für die Spielverlegung bleibt die Frauenabteilung aber sitzen.
Von der ursprünglichen Idee, die Oberligaherren bereits am Freitag Abend im Heidewald auflaufen zu lassen, ist der Verein frühzeitig abgerückt. Hintergrund: da die Bundesligamannschaft der Schalker erst am Sonntag das Ruhrpottderby bei Borussia Dortmund bestreiten, fürchtet Rob Reekers, dass die »kleinen Knappen« mit geballter Profi-Unterstützung in Gütersloh antreten könnten.
Definitiv ohne Profis wird am morgigen Sonntag Aufsteiger Sportfreunde Lotte an die Dalke reisen. Nach der 0:5-Klatsche in Schermbeck ist Reekers für diesen Gegner geradezu dankbar. »Lotte ist keine Mannschaft, die sich hinten reinstellt. Die wollen hier mitspielen und das sollte uns entgegen kommen«, ist der FCG-Coach guter Dinge, dass seine Elf eine neue Positivserie starten kann. »Die Jungs wissen doch selber, dass sie in Schermbeck schlecht waren. Das brauchte ihnen eigentlich niemand mehr zu erzählen«, hielt sich die Ansprache des Niederländers bei der Aufarbeitung der derben Niederlage in Grenzen. Reekers plant auch nicht, die Mannschaft aufgrund der Pleite großartig umzubauen: »Das wäre sicherlich nicht der richtige Weg. Nur wegen einer Niederlage kann nicht plötzlich alles falsch sein, was in den Wochen zuvor richtig war.«
Den Aufsteiger aus Lotte hat der FCG-Coach zweimal gesehen und bescheinigt den glänzend gestarteten Sportfreunden - 19 Punkte bedeuten derzeit Rang fünf - großes Potenzial. Die Schwächen des Vorjahres hat Lotte mit guten Verstärkungen wie Holger Karp (Eintracht Braunschweig) oder Thorsten Schütte (Eintracht Rheine) ausmerzen können.

Artikel vom 30.10.2004