29.10.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Herbstputz: Gartenabfälle
bitte richtig entsorgen

Verschnitt gehört nicht in die Natur - Bußgeld droht

Bielefeld (WB). Der Herbst ist da, die Bäume verlieren ihre Blätter, und viele Gartenbesitzer bereiten ihre Gärten auf den bevorstehenden Winter vor. Verständlich, dass in dieser Zeit reichlich Gartenabfälle in Form von Laub, Rasen, Hecken-, Baum- und Strauchschnitt anfallen. Nur wohin damit?

Unverständlich ist jedoch, dass rücksichtslose Zeitgenossen diese Abfälle einfach in Wald, Feld oder Flur entsorgen. Denn Gartenabfälle sind kein Teil der natürlichen Lebensgemeinschaft, sondern bedeuten einen starken Eingriff in die Natur. Pflanzen und Tiere sind auf bestimmte Standortbedingungen angewiesen, wilde Ablagerungen organischer Abfälle stören.
Zudem handelt es sich bei der Ablagerung von Gartenabfällen in freier Natur um eine Ordnungswidrigkeit, die mit Bußgeldern bis zu 50 000 Euro geahndet werden kann. Nicht selten entsteht um diese Abfälle eine »wilde Müllkippe«, deren Beseitigung den Gebührenzahler mehrere hunderttausend Euro im Jahr kostet.
Für eine unkomplizierte Entsorgung von Gartenabfällen bieten sich drei Möglichkeiten an:
Entsorgung über die Biotonne
Gartenabfälle können problemlos über die grüne Biotonne entsorgt werden. Im Kompostwerk gehen auch die Puppen der Kastanien-Miniermotte ein, die sich im Kastanienlaub befinden. Größere Mengen werden in Kunststoffsäcken oder sonstigen Behältnissen zwischengelagert und während des Winters nach und nach über die Biotonne entsorgt.
Eigenkompostierung
Wer Kompost als Dünger im eigenen Garten verwerten möchte, kann das Herbstlaub selber kompostieren. Dazu wird in einer Gartenecke ein Laubhaufen angelegt und mit einer dickeren Erdschicht abgedeckt. Wenn im Laub die Puppen der Kastanien-Miniermotte enthalten sind, sollte es bis Ende Mai nächsten Jahres abgedeckt bleiben. Grund: Im Frühjahr schlüpfen die Motten und befallen die Bäume erneut. Unter der Erdschicht jedoch gehen sie ein. Ansonsten kann angerottetes Laub mit Rasenschnitt und anderen Gartenabfällen gemischt auf den Kompost gegeben werden.
Ferner bietet sich die Herstellung reinen Laubkomposts an, der sich hervorragend für Moorbeetpflanzen wie Azaleen und Rhododendren eignet. In diesem Fall bleibt der Laubhaufen bis Ende Mai abgedeckt und wird dann umgesetzt. Das Laub muss noch mehrere Monate rotten, bis der Kompost-Dünger verwertbar ist.
Herbstlaub ohne Schädlingsbefall kann im Garten liegen bleiben. Sollen Wege oder Rasenflächen freigehalten werden, wird das Laub unter Bäumen, Sträuchern, Hecken und auf Beeten verteilt.
Abgabe auf dem Wertstoffhof
Der Umweltbetrieb der Stadt Bielefeld betreibt drei Wertstoffhöfe:
l Wertstoffhof Mitte (mit Schadstoffannahmestelle), Eckendorfer Straße 57, Telefon: 05 21 / 51-32 30
l Wertstoffhof Süd, Senner Hellweg/Ecke Osningstraße, Telefon: 05 21 / 51-53 03
l Wertstoffhof Nord, Engersche Straße 245, Telefon: 05 21 / 3 29 64 01
Alle Wertstoffhöfe sind montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr sowie samstags von 8 bis 14 Uhr geöffnet. Dort können Baum- und Strauchschnitt (Gebühr: zehn Euro pro Kubikmeter) sowie Laub und Rasenschnitt (15,50 Euro pro Kubikmeter) abgegeben werden. Häckselmaterial gibt es kostenlos auf den Wertstoffhöfen Nord und Süd, solange der Vorrat reicht.
Häufig kommt die Frage auf, wer für das Entfernen des Herbstlaubes auf angrenzenden Wegen und Bürgersteigen zuständig ist. Wie auf dem eigenen Grundstück hat auch hier der Grundstückseigentümer dafür Sorge zu tragen. Dabei spielt es keine Rolle, woher das Laub stammt - ob von eigenen, Nachbars- oder öffentlichen Bäumen: Dort, wo der Wind das Laub hinbläst, muss gefegt und entsorgt werden. Diese Verpflichtung kann auf Mieter oder andere Personen übertragen werden.
Weitere Informationen zum Thema stehen im Faltblatt »Wohin mit Gartenabfällen?«, das in den Bürgerberatungen der Bezirksämter und im Neuen Rathaus und beim Umweltbetrieb der Stadt Bielefeld ausliegt. Im Internet sind unter www.umweltbetrieb-bielefeld.de (Abfallentsorgung und Wertstofferfassung) weitere Hinweise zu finden.
Bei Fragen zur Abfallvermeidung, -verwertung und -entsorgung sowie zur Kompostierung stehen die Mitarbeiter der Abfall- und Kompostberatung unter der Telefonnummer 05 21 / 51-33 41 zur Verfügung. Damit die Wohnbezirke sauber bleibt und die Umwelt nicht belastet wird.

Artikel vom 29.10.2004