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Fusionspläne
in Kaunitz
vom Tisch

Volksbank bleibt eigenständig

Verl-Kaunitz (ehl). Die Volksbank Kaunitz bleibt eigenständig. Wie Bankdirektor Ralf Eifert gestern bekannt gab, wurde der im Februar geschlossene Kooperationsvertrag mit der Spar- und Darlehnskasse Schloß Holte-Stukenbrock aufgehoben. Die Verhandlungen über eine Verschmelzung sind damit beendet.

Die Vorstände und Aufsichtsräte beider Geldinstitute seien »nach intensiven Gesprächen und sorgfältiger Abwägung aller Fakten« übereinstimmend zu dem Ergebnis gekommen, »dass eine Verschmelzung nicht zum gewünschten Mehrwert für ihre Mitglieder führen würde«, erläuterten Eifert und sein Vorstandskollege Günter Hagen. Die Entscheidung zur Auflösung des Kooperationsvertrages sei in beiderseitigem Einvernehmen gefallen. Das gute nachbarschaftliche Verhältnis zwischen der Volksbank und der Spadaka werde daher nicht beeinträchtigt, betonten beide Geldinstitute.
»Ohne Not«, wie damals betont wurde, hatten die Volksbank und die Spadaka Anfang des Jahres den Kooperationsvertrag geschlossen. Ausgangspunkt der Annäherung sei der Entwurf des Regionalmodells Verl - Kaunitz - Schloß Holte-Stukenbrock gewesen, sagte Eifert gestern der VERLER ZEITUNG. Dieses Modell habe sich jedoch nicht verwirklichen lassen, da die Verler Volksbank - die bekanntlich Mitte des Jahres mit der Volksbank Gütersloh fusioniert hat - nicht zu Gesprächen bereit gewesen sei. Daraufhin hätten Kaunitz und Schloß Holte-Stukenbrock geprüft, »ob wir bilateral einen Mehrwert schaffen können«. Der Kooperationsvertrag habe die Verhandlungen lediglich legitimiert, eine konkrete Zusammenarbeit habe es auf seiner Grundlage nicht gegeben. Zwar ist seit Anfang Februar ein gemeinsamer Mitarbeiter in Sachen R + V-Versicherungen für beide Banken unterwegs, das aber sei unabhängig von dem geplanten Schulterschluss erfolgt, sagte Eifert.
Den Ausschlag für die Entscheidung, auch künftig eigene Wege zu gehen, hätten »im Wesentlichen strukturelle Unterschiede« gegeben. Die Volksbank Kaunitz sei nun das einzige selbständige Kreditinstitut in der Gemeinde Verl. »Dadurch glauben wir eine erhöhte Verantwortung für die Region zu haben«, so der Bankdirektor. Ausreichend Marktpotenzial, um sich als eigenständige Bank weiter behaupten zu können, sieht Eifert auf jeden Fall - auch langfristig. »Wir sind klein, aber fein. Und wir sind organisatorisch und personell bestens aufgestellt. Aus heutiger Sicht können wir ohne Zeitbegrenzung selbständig bleiben.«

Artikel vom 29.10.2004