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Den Absturz vermeiden

Regionalliga: DSC-Amateure in Herford gegen Lübeck

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). So langsam aber sicher wird es Zeit, dass Arminias Amateure wieder punkten. Nach drei Niederlagen in Folge ist der Bielefelder Regionalligaaufsteiger erstmals auf einen Abstiegsplatz gerutscht. »Wir müssen aufpassen, dass wir das rettende Ufer nicht aus den Augen verlieren«, sagt DSC-Coach Maik Walpurgis und denkt respektvoll an den VfB Lübeck, der am heutigen Samstag im Herforder Jahnstadion mit Arminia die Klingen kreuzt.

Rein personell herrscht bei den »kleinen Blauen« der Notstand. Manuel Meyer (Bänderdehnung) und Orhan Özkara (Bluterguss im Sprunggelenk) sind verletzt und konnten diese Woche nicht trainieren. Rasic, Camara und Heithölter stehen aus den gleichen Gründen ebenfalls nicht zur Verfügung. Gleiches gilt für Henning Grieneisen, dessen Knieverletzung sind nicht als Bänderriss, sondern als schwere Zerrung herausstellte. »Auch das wird mindestens drei Wochen dauern«, befürchtet der 31-jährige DSC-Trainer.
Den Aderlass im Kader kann das junge Amateurteam natürlich nicht kompensieren. Walpurgis muss zwangsläufig auf die »Youngster« setzen, denen er für eine kontinuierliche Ausbildung gern mehr Zeit gegeben hätte. Als Beispiel nennt er den 19-jährigen Julian Loose, der just dem A-Juniorenbereich entwachsen ist.







»Jule hat in Düsseldorf sehr gut gespielt, war aber anschließend nach der Niederlage völlig am Boden zerstört.« Überfordert mit ihrer Aufgabe waren zudem die U 19-Spieler Slatko Janjic und Nils Fischer, der sogar noch dem jüngeren A-Junioren-Jahrgang angehört. »Der gesamte Kader spielt schon jetzt am Limit«, stellt Walpurgis fest und erhebt natürlich keine Vorwürfe. »Die Regionalliga ist schließlich ein Geschenk, das wir uns selbst erarbeitet haben.«
Den Druck der »ganz großen Kulisse« spüren die »kleinen Arminen« zumindest heute in ihrem dritten Gastspiel im Herforder Jahnstadion nicht. »Wir sind gegen Lübeck nur krasser Außenseiter«, sagt der DSC-Coach und empfiehlt seiner Truppe: »Spielt einfach ganz frech auf, schaut nicht auf den Tabellenstand und zeigt, dass ihr es könnt.«
Den »totalen Absturz« wollen Arminias Amteure unter allen Umständen vermeiden. Schließlich soll in der Winterpause personell »nachgelegt« werden. Seit Wochen sucht Maik Walpurgis geeignete Kandidaten. Sein Blick gilt u.a. den Reservebänken einiger Regional- und Zweitligisten. »Da sitzt reichlich Material, dass uns weiterhelfen könnte.«
In Herford muss sich der DSC-Coach auf seinen reduzierten Bestand konzentrieren. Voraussichtlich stehen ihm Finn Holsing und Massimilian Porcello wieder zur Verfügung. Walpurgis' Hoffnung beim Blick auf die Tabelle: »Lübeck hat auswärts erst sechs von den insgesamt 19 Toren geschossen, aber immerhin zwölf von 14 reingekriegt.«

Artikel vom 30.10.2004