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EU-Reisepass künftig
mit Fingerabdruck

Grundsätzliche Einigung der EU-Staaten

Bald im Reisepass: der Fingerabdruck.

Luxemburg (dpa). Alle EU-Bürger müssen für einen neuen Reisepass in absehbarer Zeit ihre Fingerabdrücke abgeben. Die Innenminister der 25 EU-Staaten einigten sich gestern in Luxemburg im Grundsatz darauf, dass die Pässe einen Speicherchip mit digitalisiertem Foto und Fingerabdrücken erhalten sollen.
Die EU-Innenminister geben sich zur Einführung der digitalisierten Bilder 18 Monate Zeit, sobald die technischen Einzelheiten des Chip- Passes festgelegt sind. Wegen der etwas komplizierteren Technik bleiben den EU-Staaten zusätzliche 18 Monate, um auch die Fingerabdrücke aufzunehmen. Deutschland will noch vor Ende 2005 mit der Ausgabe der neuen Reisepässe beginnen.
Der elektronisch ausgestattete Pass gilt als Voraussetzung dafür, dass EU-Bürger über den Oktober 2005 hinaus ohne Visum in die USA einreisen dürfen. Ob das digitalisierte Foto dazu ausreicht, blieb offen. »Wir haben die USA nicht konsultiert, ob das für sie ausreichend ist«, sagte der Ratsvorsitzende und niederländische Innenminister Johan Remkes, »wir haben autonom entschieden«.
Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Peter Schaar, warnte unterdessen vor technischen Kinderkrankheiten des neuen Reisepasses und der Gefahr einer Verknüpfung biometrischer Merkmale mit der alltäglichen Videoüberwachung.

Artikel vom 27.10.2004