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Jugend-Melodram um
zwei blinde Schülerinnen

»Die Blindgänger« mit »Deutschem Filmpreis« ausgezeichnet


Jugend-Melodram um zwei 13-jährige blinde Internatsschülerinnen, deren Leben die Musik ist: Die 13-jährige Marie (Ricarda Ramünke) und ihre gleichaltrige Freundin Inga (Maria Rother) teilen die üblichen Teenagersorgen. Aber Marie und Inga haben noch ein weiteres Problem: Sie sind blind und leben in einer Schule für Sehbehinderte, deren Schwerpunkt auf der Musikausbildung liegt.
Als die beiden erfahren, dass eine Schülerband Verstärkung sucht, wittern sie ihre Chance - die aber schon bald darauf zerschlagen wird. Wegen ihrer Blindheit abgewiesen, lernen Inga und Marie den jungen Russlanddeutschen Herbert (Oleg Rabcuk) kennen, der nach Kasachstan zurückkehren will. Die drei gründen ein Trio und machen fortan Straßenmusik, um das nötige Kleingeld zu beschaffen.
Das einfühlsame Spielfilm-Debüt von Bernd Sahling wurde unter anderem als bester Kinderfilm mit dem »Deutschen Filmpreis« ausgezeichnet. Sahling inszenierte seine Geschichte um zwei blinde Mädchen nicht als Drama um ihre Behinderung, sondern als eine Art Märchen, in dem zwei mutige Geschöpfe in die Welt hinausziehen, in der man sie das Fürchten lehren wird.
Ihr Schicksal wird in dem Film clever kontrastiert mit den Problemen eines fernsehsüchtigen Hausmeisters, eines unkommunikativen Kommissars und eines kasachischen Jungen, der die deutsche Sprache nicht beherrscht.

Artikel vom 28.10.2004