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Kriminelle vor der Haustür stoppen

Nach brutalem Überfall auf Getränkehändler noch keine Spur vom Täter


Von Jens Heinze und
Carsten Borgmeier (Foto)
Bielefeld (WB). Nach dem brutalen Raubüberfall auf Getränkehändler Ernst Knauth (83) fahndet die Kripo weiter mit Hochdruck nach dem Täter. Eine heiße Spur vom bewaffneten Maskenmann, der Knauth Sonntagabend in seinem Wohnhaus überfallen, mit einer Pistole auf den Kopf geschlagen, gefesselt sowie geknebelt und dann die Tageseinnahmen des Getränkehandels erbeutet hatte, gibt es offenbar aber nicht.
Gefährdete Geschäftsleute, aber auch »Otto Normalverbraucher« können sich mit einfachen Mitteln wirkungsvoll gegen Überfälle an der Haustür schützen, so Kriminalhauptkommissar Klaus Lengwenings von der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle. Eine wirkungsvolle Einlass-Sperre sei beispielsweise das so genannte Sperrbügelschloss.
Diese Technik - massiv an Tür und im Mauerwerk verdübelt - erlaube es, die Haustür etwa zehn Zentimeter weit zu öffnen. Lengwenings: »Der Spalt reicht aus, um zu erkennen, wer draußen vor dem Haus steht.«
Dagegen rät der Ordnungshüter von der einfachen Türkette dringend ab. »Die ist viel zu labil«, so Lengwenings Warnung. Ein rabiater Täter, der sich mit voller Wucht gegen die Tür wirft, würde die Kette in Einzelteile zerlegen.
Unbedingt empfehlenswert sind nach den langjährigen Erfahrungen des Hauptkommissars zudem der Türspion oder die Videotürsprechanlage. Letztere sei im Fachhandel oder in Baumärkten schon »relativ günstig zu bekommen«. Lengwenings: »Vor allem die Videotürsprechanlage ermöglicht sowohl Sprach- als auch Blickkontakt zu dem, der an der Haustür Einlass begehrt«.
Weitere Sicherheitstipps, wie man Kriminelle schon vor der Tür stoppen kann, gibt es in der Kripo-Beratungsstelle an der Lerchenstraße, Telefon 5453555.

Artikel vom 27.10.2004