Ungewöhnliche Baumfällaktion mit einem 200-Tonnen-Großkran an der Niederfeldstraße
Schildesche (hz). Baumpfleger Robert Compes (48), Chef des gleichnamigen Bielefelder Forstunternehmens, ist seit 22 Jahren im Geschäft. Bäume zu fällen, das gehört für ihn zum beruflichen Alltag. Doch als Compes und seine vier Mitarbeiter gestern an der Niederfeldstraße die Motorsäge an vier große Tannen ansetzten, da war nichts wie sonst. Um die bis zu 30 Meter hohen und Jahrzehnte alten Nadelbäume zerlegen zu können, musste ein 200-Tonnen-Großkran anrollen. Das wuchtige Gefährt hob die Tannen über eine Distanz von 44 Metern vom hinteren Ende des Grundstücks Niederfeldstraße 36 in den Schildescher Himmel über das Einfamilienhaus hinweg zum Zerlegen auf die Fahrbahn. »Das ist schon etwas Ungewöhnliches, so einen Aufwand machen wir nicht alle Tage«, betonte Compes. Die Nadelhölzer mit einem Einzelgewicht zwischen acht und zehn Tonnen fielen der Säge zum Opfer, weil sie einfach nicht mehr standsicher waren. Nicht unbedingt beim ersten Herbststurm, so Baumpfleger Compes, aber vielleicht beim zweiten oder dritten hätten die großen Bäume geknickt werden können. Außerdem zeigte sich während der Fällaktion, dass die Stämme von einigen Tannen bereits von innen her verfault waren. Nicht nur die Bäume schwebten gestern am Schildescher Himmel, sondern auch die 1,4 Tonnen schwere Fräse der Firma Compes. Die wurde auf das Grundstück an der Niederfeldstraße gesetzt (und später wieder zurück geholt), um die Baumstümpfe samt Wurzelwerk aus der Erde zu holen. Die zerlegten Tannen werden nun zu Brennstoff für Bioheizanlagen beziehungsweise zu Spänen für die Spanplattenproduktion verarbeitet. Was die gestrige achtstündige Fällaktion den Auftraggeber gekostet hat, darüber hüllte sich Baumpfleger Compes in vornehmens Schweigen. Nur soviel wollte der 48-Jährige verraten: »Ein kleines Vermögen war für den Aufwand schon notwendig.«
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