28.10.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Unter 40-Tonner gerast

Feuerwehr befreit lebensgefährlich verletzten Mann

Gütersloh (ei). Ein 46-jähriger Mann aus Halle ist gestern Morgen bei einem schweren Verkehrsunfall auf der Brockhäger Straße lebensgefährlich verletzt worden. Der Mercedes-Fahrer wollte eine Fahrzeugkolonne überholen, übersah einen stehenden Lkw und raste unter den Anhänger des 40-Tonnen-Zuges. Der Haller wurde im Wrack eingeklemmt und später in die Spezialklinik Gilead I nach Bielefeld-Bethel geflogen.

Wie die Polizei an der Unfallstelle erklärte, war ein 53-jähriger Mann aus Beckum mit dem unbeladenen Lkw auf der Brockhäger Straße in Richtung Gütersloh unterwegs, als er links in die Straße »Schluthecke« zu einer Sandgrube einbiegen wollte. Dazu musste er zunächst entgegenkommende Autos passieren lassen und wartete am Mittelstreifen der Fahrbahn. Hinter dem Lkw eines Rheda-Wiedenbrücker Unternehmens war ein weiterer Lastzug unterwegs, der über den Mehrzweckstreifen rechts an der Zugmaschine vorbei fuhr.
Dem 46-jährigen Mercedes-Fahrer ging das offenbar alles nicht schnell genug. Er überholte eine Fahrzeugschlange hinter den beiden Lkw. Als er den auf der Straßenmitte stehenden Lkw erkannte - vermutlich wegen der aufgehenden Sonne viel zu spät - riss er das Lenkrad nach rechts. Dennoch fuhr er unter den Anhänger und kollidierte dann mit der Front eines Rettungswagens des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) aus Halle.
Der war mit einem Patienten der Intensivstation zu einer fachärztlichen Untersuchung in das Städtische Klinikum Gütersloh unterwegs, begleitet von einer Ärztin. Durch den Crash wurde der im Patientenraum mitfahrende Rettungsassistent leicht am Ohr verletzt, der andere Rettungsassistent als Fahrer, die Ärztin sowie der Patient erlitten durch den Unfall keine Verletzungen.
Nach dem Unfall wurden sofort der Löschzug Isselhorst, der Zug der hauptamtlichen Wache aus Gütersloh mit zwei Rettungswagen sowie das Notarzteinsatzfahrzeug in Marsch gesetzt. Durch den Zusammenprall war der Mercedes in den rechten Graben geschleudert, der Fahrer war vor allem mit den Füßen unter den Pedalen eingeklemmt.
Nachdem er von den Feuerwehrleuten aus seiner misslichen Lage befreit worden war, wurde er zunächst von der Gütersloher Notärztin versorgt. Sie hatte zwischenzeitlich den Rettungshubschrauber »Christoph 13« alarmieren lassen, dessen Besatzung den Patienten übernahm und dann in die Spezialklinik nach Bielefeld-Bethel flog.
Die Brockhäger Straße zwischen der Münsterlandstraße und der »Hofbrede« wurde für eineinhalb Stunden voll gesperrt. Der Schaden wird von den Beamten auf etwa 15 000 Euro geschätzt.

Artikel vom 28.10.2004