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Hydraulikprofi verzichtet auf Druck im Büro

Umeta GmbH & Co.: Einsparpotenziale in Verwaltung und Entsorgung konsequent genutzt


Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). »Wir waren vorher nicht schlecht. Aber wir haben gelernt, dass man deutlich besser sein kann«, sagt Frank Maser. Wenn der Chef der Umeta GmbH & Co. in Ummeln über Ökoprofit spricht, ist er nicht nur stolz auf seine 100 Mitarbeiter, sondern auch auf das Optimierungspotenzial, das sich durch alle Abteilungen des namhaften Herstellers von Schmiersystemen bei genauem Hinsehen gefunden hat. Wer über ein Metallunternehmen spricht, denkt zunächst an große Maschinen, an Öl und Schmutz, insbesondere wenn es sich um den Hersteller von Schmiernippeln und Hydrauliksystemen handelt. Das größte Einsparpotenzial allerdings schaffte Umeta ausgerechnet im Bürobereich. »Wir drucken nur noch, was wir unbedingt benötigen«, sagt Maser, die dritte Generation an der Firmenspitze und meint damitin erster Linie Rechnungen an die Kunden.
Der große Rest der Bürokommunikation erfolgt gewissermaßen papierlos und spart die Firma damit locker 25.000 Euro jährlich. Die Kosten für Porto, Druckerpatronen und Druckergeräte haben sich geradezu dramatisch verringert. Gefaxt wird aus dem Computer heraus nach Möglichkeit zu den tarifgünstigsten Zeiten in der Nacht. Daten werden per PDF-Format via Computer an Kunden oder Partner weiter geleitet. Gegründet worden war die Hermann Ulrichskötter GmbH & Co., kurz Umeta, bereits 1926. Besagter Hermann Ulrichskötter, der bis dato als Dreher in fremden Unternehmen gearbeitet hatte, machte sich mit einer Idee und einem Drehautomaten in einer Garage selbstständig - ein klassischer Existenzgründer eben. Heute beliefert Umeta Kunden in 75 Ländern weltweit, ist Marktführer im Bereich der Schmiernippel in Deutschland und weiten Teilen Europas. Insgesamt 60 Millionen Stück dieser Nippel in 1400 verschiedenen Typen fertigt Umeta in Ummeln jährlich.
Die Alleinstellung am Markt, freut sich Maser, resultiert unter anderem aus dem enormen Detailwissen, spezielle Kundenanfragen gleich mit entsprechenden Lösungsvorschlägen zu beantworten. Etwa 100 Typen, berichtet der Chef, bilden die Volumenmodelle, der Rest entfällt auf kleine Serien oder Sonderanfertigungen. Für Normalverbraucher unvorstellbar ist auch die Zahl von 250 000 Fettpressen, die man pro Jahr an der Brockhagener Straße fertigt: Exportanteil mehr als 50 Prozent.
DieIdee von Ökoprofit, unterstreicht das Umweltteam mit Frank Maser, Susanne Fritsche, Produktionsleiter Stephan Diete, Hausmeister Manfred Strelow, Jens Twelker (Leiter Automatensaal), Vertriebsleiter Ralf Wolff und Heike Heiler, war für alle Beteiligten von Anfang an faszinierend gewesen. Man machte Bestandsaufnahmen bei den Eckpunkten Energie, Abfall und Wasser. Maser: »Da steckt eine ganze Menge in jeder Abteilung an Kleinigkeiten drin.«
Neben dem Thema Bürokommunikation ging es um Energieersparnis. Der Einbau von Isolierfenstern brachte ebenso Ergebnisse wie eine Wärmeschutzwand im Materialeingang. Damit wurde, so die Beteiligten, der Heizbedarf insbesondere im Winter erheblich reduziert. Neue Wege geht Umeta zudem in der Abfallwirtschaft. Statt langfristiger Entsorgungsverträge setzen die Ummelner jetzt auf die eigene Vermarktung der jeweils vollen Reststoff-Container. Viele Mitarbeiter zur Standortbestimmung und Neuausrichtung im privaten Bereich bewegt hat sicher die Frage der Warmwasserversorgung.
Statt wie bisher die ölbetriebene Zentralheizung ganzjährig zu betreiben für wohlig warmes Händewaschen in der Verwaltung, kaufte Maser für 500 Euro einen Warmwasserbereiter und schaltete im Gegenzug die Heizung ab. Ersparnis: 4000 Euro bereits im ersten Jahr.
Nächste Folge: moBiel

Artikel vom 26.10.2004