26.10.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Lösung für Theater- und
Konzertbetrieb gefunden

Bühnentechnik der Oetkerhalle wird nachgebessert

Bielefeld (uj). Noch einmal rücken in der Oetkerhalle die Handwerker an und wieder geht es um die Aluminium-Gerüste auf der Bühne. Um bei größeren Konzerten die mittleren senkrechten Traversenpfeiler schnell und unkompliziert entfernen zu können, werden auf dem Dachboden unmittelbar über der Bühne Stahlträger angebracht.

Daran hängen künftig die horizontalen Traversen, die benötigt werden, um den Betrieb in der zur Ersatzspielstätte umfunktionierten Oetkerhalle sicher zu stellen. Damit, so Kulturdezernent Rainer Ludwig, sei nunmehr eine einvernehmliche Lösung zwischen Theater und Konzertveranstaltern gefunden worden, die auch langfristig genutzt werden könne.
Wie berichtet, hatte Till Schoneberg bezüglich der Gerüstaufbauten in der Oetkerhalle interveniert. Der Konzertagent, der seit 14 Jahren in Bielefeld die renommierten Pro Musica-Konzerte veranstaltet, sah die Voraussetzungen zur Durchführung großer Konzerte nicht mehr erfüllt. Seine Vertragspartner -Ê unter anderem Kurt Masur, der mit dem London Philharmonic Symphonie Orchestra ein Gastspiel in der Oetkerhalle gegeben hatte -Ê hatten sich geweigert, auf einer Bühne aufzutreten, die nicht internationalen Standards entspreche. Wurden die Traversen für das Masur-Konzert kurzfristig und kostenintensiv komplett demontiert, werden künftig lediglich die vier mittleren Traversen entfernt. Die äußeren Pfeiler bleiben stehen. Till Schoneberg: »Die Lösung ist akzeptabel. Damit ist auf alle Fälle sicher gestellt, dass die Musiker Sichtkontakt zum Dirigenten halten können.«
Schoneberg will nun noch durchsetzen, dass auch die kleineren Gerüst auf den seitlichen Rängen für die Pro Musica-Konzerte entfernt werden. Langjährige Abonnenten, die dort ihre Plätze räumen mussten, hätten sich beschwert.
Zwischen 6000 und 7000 Euro veranschlagt Rainer Ludwig noch einmal für die Nachbesserung, mit der heute um 6 Uhr früh begonnen wird. Per Hebekran werden dann 16 Stahlteile ins Dachgeschoss gehievt. Deren Montage geschieht allerdings in Nachtarbeit, da tagsüber die Proben zur Premiere für den »Fliegenden Holländer« laufen. »Wir wollen sicherstellen, dass niemand auf der Bühne verletzt wird, falls mal etwas verrutscht«, unterstreicht Manfred Berg vom ISB, der mit der Projektleitung betraut ist.
Berg rechnet damit, die Arbeiten bis Ende der Woche abschließen zu können. Am Dienstag, 2. November, gibt das SWF Sinfonieorchester unter seinem Dirigenten Heinrich Schiff ein Konzert in der Oetkerhalle. Bis dahin sollte die neue Bühnentechnik installiert sein.

Artikel vom 26.10.2004