Gefeiert: Queller Männerchor und Stargast Mara Kayser
Von Annemargret Ohlig (Text und Fotos) Brackwede (oh). Als sich an einem Dienstagabend im Jahr 1954 - genauer am 7. September - 20 Herren in der damaligen Gaststätte »Waldquelle« in Quelle trafen, um einen Männerchor zu gründen, da war der Stargast des Jubiläumskonzerts zum 50-jährigen Bestehen des Gesangvereins am vergangenen Samstag noch längst nicht geboren.
Dennoch: Die »Jubiläums-Mischung« aus gefühlvollen Liedern, gepaart mit volksmusikalischem Temperament der 38-jährigen Mara Kayser, sowie den von vollen Männerstimmen unter der Leitung von Günter Pleitner und Rudi Wörmann vorgetragenen, zumeist ruhigeren Darbietungen tat dem Konzert überaus gut. Sichtbares Zeichen für die gelungene Programmzusammenstellung zum 50. waren eine vollbesetzte Brackweder Realschulaula und ein begeistertes Publikum. Sowohl Mara Kayser als auch die 32 Sänger durften nach dem knapp zweieinhalbstündigen Konzert die Bühne erst verlassen, nachdem sie die begeistert applaudierenden Besucher mit Zugaben belohnt hatten. Den musikalischen Auftakt zu diesem besonderen Nachmittag hatte der Queller Männerchor von 1954 noch unter der Leitung seines langjährigen Dirigenten Rudi Wörmann gegeben. Nach 27 Jahren gibt dieser jetzt jedoch aus gesundheitlichen Gründen sein Amt an Günter Pleitner weiter, der auch den Männerchor Amshausen leitet. Und erstmal führte Pleitner den Chor durch ein Konzert. Ein gelungener Abschied für Rudi Wörmann und eine gelungene Premiere für Günter Pleitner. Mit dem jahreszeitlich passenden »Der Sommer ging vorüber« in einem Satz von Rudi Wörmann stimmten die Sänger mit melancholischen Tönen auf die dunklere Jahreszeit ein. Und auch »Der Wanderer« von Gerd Sorg sowie der Liebestraum« von Manfred Bühler waren getragenes Stücke - so ein rechter Kontrast zu dem nun folgenden Programm aus Mara Kaysers Repertoire. Dass sie nicht nur als Sängerin begeistert, sondern auch eine vergnügliche Entertainerin ist, zeigte sich, als sie Bezirksvorsteher Siegfried Kienitz auf die Bühne holte und mit ihm einen Tanz »einstudierte«. Lockere »Lebensweisheiten«, eingestreut zwischen gefühlvolle Lieder, rundeten die beiden Auftritte ab, die für Mara Kayser gelungen in das Konzertprogramm des Männerchores eingebaut worden waren. Während der Pause hatte die Sängerin aus dem Saarland allerdings einen dritten großen Auftritt: bei ihren Fans, die zum Teil aus Berlin, Krefeld aber auch aus Bielefeld und der nähren Umgebung extra zum Jubiläumskonzert angereist waren. Da wurden CDs und Fotos verkauft, Autogramme gegeben und das Fan-Magazin verteilt - von der Künstlerin selbst und immer mit einem strahlenden Lächeln und einem lieben Wort für die Fans. Die neunjährige Michelle hatte zwar eigentlich nur ihren Opa - Sänger im Queller Männerchor - einmal auf der Bühne erleben wollen. Doch in der Pause stand sie geduldig an für eine Autogrammkarte von Mara Kayser - so sehr hatte sie diese mit ihrem Auftritt begeistert. Was beweist: Das Jubiläumskonzert bot für Jung und alt gleichermaßen etwas. Und letztlich sogar noch etwas für die Sänger selbst. Sie feierten im Anschluss an ihren Auftritt mit Mara Kayser und den Mitgliedern der Begleitband Eurosound im Queller Hotel-Restaurant Büscher bis in den frühen Morgen. Natürlich auch mit Gesang.
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