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Firmengründer Günter Nuyken hatte noch bis ins hohe Alter hinein sein »Seniorenbüro«.

»Bie-Dro« wurde
zu einem Begriff

Günter Nuyken 80-jährig verstorben

Sennestadt (pss). Günter Nuyken ist tot. Der Seniorchef und geschäftsführende Gesellschafter der pharmazeutischen Handelsgesellschaft »Bie-Dro« ist am 19. Oktober nach langer Krankheit im Alter von 80 Jahren verstorben, die Beisetzung fand im engsten Familienkreis statt.

Günter Nuyken hatte als junger Mann ganz andere berufliche Pläne - er wollte Theologe werden. Aber der Krieg und die darauf folgenden Jahre beeinflussten den Lebensweg des gebürtigen Bielefelders in eine ganz andere Richtung. Nach dem Notabitur 1941 kam er zur Kriegsmarine und wurde Schnellbootkommandant.
Aus dem Krieg heimgekehrt, gründete er im November 1945 in einer ehemaligen Ziegelei an der Apfelstraße einen Drogeriegroßhandel. Und wählte als Firmenlogo ein Segelschiff. Auch die ersten damaligen Mitarbeiter waren von der Marine gekommen. Anfang der 50-er Jahre stieß sein Vater, Cornelius Nuyken, bis dahin Geschäftsführer bei Dr. Wolff-Alcina, hinzu.
Der Jungunternehmer hatte in jenen Gründerjahren das Glück, über einen eigenen »Fuhrpark« zu verfügen - einen Lkw mit Holzvergaser und zwei Motorräder. Mit dem Lkw fuhr er nach Recklinghausen, um Kohle zu besorgen. Und mit dieser Kohle tauschte er seine Handelssachen ein - Parfüm und Klosterfrau Melissengeist.
Bald wurden die Geschäftsräume zu eng, Nuyken zog mit seinem Großhandel ans Betheleck. Als auch dort der Platz nicht mehr ausreichte, wurde in Sennestadt an der Industriestraße neu gebaut. 1967 zerstörte ein Großfeuer am neuen Firmensitz den gesamten Lagerbestand - Günter Nuyken musste neu beginnen, unterstützt von seiner Familie.
1994 trat Sohn Thomas Nuyken in das Familienunternehmen ein. Günter Nuyken hatte fortan mehr Zeit für seine zweite Leidenschaft - die Philatelie. So bekleidete er 27 Jahre lang das Amt des Vorsitzenden des Weltverbandes für Olympia-Philatelisten (FIPO), dessen Ehrenvorsitzender er später wurde. Hinzu kam sein Engagement für den Briefmarken-Verein Schwedt, einem Ort an der Oder nahe der polnischen Grenze.
Günter Nuyken hinterlässt seine Ehefrau Eva, seinen Sohn Thomas und die zwei Töchter Cornelia und Christiane und drei Enkel.

Artikel vom 26.10.2004